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Gitterfehler

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Ein Kristall ist in der Natur und bei technischen Werkstoffen niemals ideal, d.h. frei von Störungen. Jede Störstelle im regelmäßigen Gitteraufbau eines Metalls wird als Gitter(bau)fehler bezeichnet, hat aber durchaus positive Auswirkungen auf die Eigenschaften: Die Festigkeit und plastische Verformbarkeit, die magnetischen und elektrischen Eigenschaften sowie das Korrosionsverhalten werden durch die Gitterfehler maßgeblich beeinflusst. Unterschieden werden die Gitterfehler nach ihrer räumlichen Ausdehnung in punktförmige oder 0-dimensionale Fehler (Leerstellen, interstitielle und substituierte Atome), linienförmige oder 1-dimensionale Fehler (Versetzung) und flächenförmige oder 2-dimensionale Fehler (Korngrenze, Stapelfehler). Die Kaltverfestigung eines Metalls beruht bspw. auf einer Wechselwirkung verschiedener Gitterfehler, zwischen Versetzungen und Korngrenzen.

s. Austauschmischkristall
s. Einlagerungsmischkristall
s. Kaltverfestigung
s. Korngrenze
s. Versetzung

 

Gitterträger

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Ein Gitterträger ist ein Träger, der aus einer Vielzahl von Stäben besteht, die diagonal übereinander gelegt und an den Kreuzungspunkten miteinander zu einem Gitter verbunden werden. Die Ober- und Unterkanten werden mit leichten Stäben fixiert.
   

GKZ-Glühen

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Abk. für „Glühen auf kugeligen Zementit“. Diese alte Bezeichnung für ein Weichglühen der Stähle beschreibt zwar die Zielrichtung der Glühung, ist aber nicht ganz korrekt, da Zementit ein reines Eisencarbid Fe3C ist, in den meisten Stählen aber Mischcarbide vorliegen. Dementsprechend wird das Weichglühen häufig als Glühung auf kugelige Carbide beschrieben. Liegt ein weichgeglühtes Gefüge vor, lassen sich die Stähle besser kaltumformen und zerspanen als im normalgeglühten Zustand. Weichgeglühte Vergütungsstähle erhalten nach DIN EN 10 083-1 den Kennbuchstaben „+A“.

s. Weichglühen
s. Zementit

   

Glattendig

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Bezeichnung bei Rohrprodukten, die aussagt, dass keine Endenbearbeitung (z.B. ohne Gewinde, ohne Aufweitung) stattgefunden hat.
   

Glattwalzen

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Beim G. werden eine oder mehrere gehärtete, polierte Rollen oder Walzen mit großer Kraft auf die umlaufende Werkstückoberfläche gedrückt. Beim G. kommen die harten Glattwalzen zuerst mit den Rauhspitzen der Werkstückoberfläche in Berührung, die plastisch verformt und heruntergedrückt werden. Durch G. bewirkt man eine erhebliche Verbesserung des tragenden Teils der Oberfläche (z.B. Lagerzapfen), gleichzeitig wird die Oberflächenschicht verdichtet und verfestigt; bessere Oberflächenrauheit, höhere Maßhaltigkeit, verfestigte Außenschicht.

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.