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Grobblechwalzwerk

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Walzwerkaggregate, die zur Herstellung von Grobblech konzipiert sind. Bspw. werden die Brammen in einem Drehherdofen auf Walztemperatur erwärmt, anschließend wird reversierend in Quarto-Gerüsten (2 Arbeitswalzen, 2 Stützwalzen) gewalzt, das Walzgut gerichtet, im Kühlbett abgekühlt und abschließend im Glühofen geglüht.

s. Grobblech

 

Grobkorn

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Entsteht durch Auflösung und Zusammenlegung vorn Korngrenzen mehrerer kleiner Körner. Ein Kornwachstum kann nur erfolgen, wenn keine thermisch stabilen Phasen wie Carbide, z.B. Fe3C, oder Nitride mehr vorhanden sind. Daher setzt die Grobkornbildung erst bei hohen Temperaturen und langen Glühzeiten ein. Grobkorn ist i.d.R. unerwünscht, da es die mechanischen Eigenschaften verschlechtert, insbesondere die Zähigkeit. Nur bei Bauteilen, die lange Zeit bei extrem hohen Betriebstemperaturen eingesetzt werden (z.B. Turbinenschaufeln), verhindert ein Grobkorn die zu schnelle Diffusion von Elementen und verlängert so die Lebensdauer. Grobkörniger Stahl lässt sich zudem sehr gut zerspanen. Bewusst wird ein Grobkorn durch ein Grobkornglühen erzeugt. Eine Feinung von Grobkorn erzielt man durch das nachträgliche Normalglühen oder, in Verbindung mit einer Umformung, durch das Rekristallisationsglühen.

s. Grobkornglühen
s. Normalglühen
s. Rekristallisationsglühen

   

Grobkornglühen

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Glühverfahren, das vorzugsweise der Einstellung einer zerspanungstechnisch günstigen Gefügestruktur dient. Grobkörnige Metalle besitzen i.d.R. eine geringere Festigkeit und Zähigkeit als normalkörniges Material und sind dadurch leichter und wirtschaftlicher zu zerspanen. Beim Grobkornglühen werden die Stähle vollständig austenitisiert. Abhängig von der Stahlsorte liegen die Glühtemperaturen zwischen 950 und 1100°C, etwa 150°C über Ac3 (Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Die Glühtemperatur wird über einige Stunden gehalten, bevor langsam (bei perlitreichen Stahlsorten) bzw. schnell auf ca. 650°C mit isothermen Halten in der Perlitstufe (für perlitarme Stahlsorten) abgekühlt wird.
Vgl. Bild 35 unter dem Stichwort Glühen.

s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
s. Glühen

   

Große I-, H- und U-Profile (früher Formstahl)

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Nach DIN EN 10079 sind dies: Warmgewalzte Erzeugnisse, deren Querschnitt an die entsprechenden Buchstaben erinnert, mit folgenden gemeinsamen Merkmalen:

- Höhe > 80 mm,

- die Stegflächen gehen mit Ausrundungen in die Innenfläche der Flansche über,

- die Flansche sind im Allgemeinen symmetrisch angeordnet,

- die Außenflächen der Flanschen sind parallel,

- die Dicke des Flansches nimmt entweder vom Steg nach außen leicht ab (Profile mit geneigten Flanschflächen) oder sie bleibt gleich (parallel-flanschige Profile).

Dazu zählen:
I-Profile (richtiger: INP, alt: Doppel-T-Träger), mit schmalen oder mittelbreiten Flanschen, deren Flanschbreite kleiner oder gleich dem 0,66fachen der Nennhöhe des Profils und kleiner als 300 mm ist.
H-Profile  mit breiten oder sehr breiten Flanschen (richtiger: HE-B, HE-A, HE-M, alt: Breitflanschträger), deren Flanschbreite größer als das 0,66fache der Nennhöhe oder 2300 mm ist. H-Profile, deren Flanschbreite mehr als das 0,8fache beträgt, werden auch als Stützenprofile bezeichnet.
U-Profile (richtiger: UNP). In der üblichen Profilreihe haben die Flansche, deren Innenflächen geneigt sind, eine Breite von höchstens 0,5 x h + 25 mm.
Fundamentprofile sind I- oder H-Profile, deren Steg und Flansche dieselbe Dicke haben. Große I-, H- und U-Spezialprofile sind solche ähnlicher Form, deren Querschnitt und/oder Maße Besonderheiten aufweisen. Im Unterschied dazu sind andere warmgewalzte Profile zu nennen: Kleine U-, I- und H-Profile, Winkelprofile, T-Profile gleichschenklig, Wulstflach- und kleine Spezialprofile.

s. Flansch
s. H-Profil
s. I-Profil

   

Großrohr

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Uneinheitlicher Sammelbegriff für Leitungsrohre; großer Durchmesser ab etwa 500 mm, meist in geschweißter, aber auch in nahtloser Ausführung.
   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.