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Härteriss

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Für das Auftreten von Härterissen sind im Wesentlichen die auftretenden Härtespannungen verantwortlich: Wärmespannungen und/oder Umwandlungsspannungen. Bei den durch Wärmespannungen induzierten Rissen können Aufheiz- und Abkühlspannungsrisse unterschieden werden. Erfolgt das Erwärmen eines kalten Stahlproduktes zu schnell, so dehnt sich der Randbereich stark aus, der kalte Kernbereich jedoch nicht. Der Randbereich gerät unter hohe Zugspannungen, Rissbildung ist die Folge. Umgekehrt kann beim Abschrecken der heiße Kern die Schrumpfung der schon kühleren Randschicht behindern, so dass sich auch in diesem Falle Risse bilden können. Rissbildung durch Umwandlungsspannungen basieren auf der Volumenzunahme eines Werkstücks bei der Bildung von Martensit. Wird ein Bauteil nicht durchgehärtet, so tritt nur in der Randzone eine Martensitbildung ein, deren Spannungen aus der  Volumenzunahme aufgrund der niedrigen Temperatur nicht mehr durch plastische Verformung abgebaut werden können.

s. Martensit

 

Härterissempfindlichkeit

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Neigung der jeweiligen Stahlsorte, Risse beim Härten oder im gehärteten, nicht angelassenen Zustand zu bilden.

s. Härten

   

Härtespannung

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Härtespannungen entstehen im Bauteil während des Härtens, haben ihre Ursache in Wärme- und Umwandlungsspannungen und können zum Härteriss führen.

s. Härteriss

   

Härtetemperatur

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Temperatur, von der das Werkstück beim Härten abgeschreckt wird. Die genauere Bezeichnung ist Austenitisierungstemperatur, da das Werkstück erst soweit erwämt werden muss, dass sich ein austenitisches Gefüge bildet. Die geeignete Härtetemperatur ist für die meisten Stahlsorten aus dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm zu entnehmen. Für untereutektoide Stähle (C < 0,8%) liegt die Härtetemperatur ca. 30 bis 60°C oberhalb der Ac3-Temperatur (Linie G-S), für übereutektoide Stähle (C > 0,8%) bei ca. 780 bis 820°C.

s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
s. Härten

   

Härteverfahren

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Methoden zur Ausführung der Umwandlungshärtung. Sie richten sich nach der betreffenden Härteaufgabe. Das Durchhärten kommt für Teile in Frage, die auch im Kern hart sein müssen, das Randschichthärten für verschleißbeanspruchte Werkstücke.

s. Durchhärten
s. Härten
s. Randschichthärten

   
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