H
Halbierte Träger
Wichtige Bauelemente, die überwiegend im Stahlbau Verwendung finden:
a) halbierte I-Profile (Träger) nach DIN EN 10024 im Lieferbereich I 80 bis 550,
b) halbierte I-Profile und H-Profile nach DIN EN 10034 im Lieferbereich 100 bis 1.000 mm Profilhöhe.
Die Profile entstehen durch Teilen der vollen Träger in der Stegmitte, werden bei entsprechenden Bestellmengen von den Walzwerken geliefert oder als Anarbeitung vom Stahlhandel gefertigt. Möglich ist auch das Teilen an anderen Stegstellen, wodurch dann mehr oder weniger breitfüßige T-Profile entstehen.
Halbkontinuierliche Walzstraße
Walzstraße, bei der einige Walzgerüste kontinuierlich, d.h. in Linie hintereinander angeordnet sind, andere dagegen offen oder gestaffelt aufgestellt sind.
s. Walzstraße
Halbmetall
Die H. sind Elemente und stehen im Periodensystem zwischen den Metallen und den Nichtmetallen. Sie können von der elektrischen Leitfähigkeit und vom Aussehen her weder den Metallen noch den NE-Metallen zugeordnet werden. Alle Halbmetalle sind Feststoffe bei Normalbedingungen. Halbleiter ist ein Überbegriff und umfasst Halbmetalle und Verbindungshalbleiter gleichermaßen.
Die ursprüngliche Definition der Halbmetalle (oder Metalloide) gilt heute in der Chemie als veraltet.
Heute bezieht man sich auf die Bandstruktur der Festkörper. Die Kohlenstoff-Modifikation Graphit und graues Zinn (α-Sn) sind typische Vertreter aus dem Bereich dieser Elemente. Da die Kristallmodifikationen unterschiedliche Eigenschaften besitzen, ist eine exakte Zuordnung sehr schwierig, z.B. ist weißes Zinn (β-Sn) ein Metall und graues Zinn (α-Sn) ein Halbleiter. Deshalb sollte eine Zuordnung nach der häufigsten Modifikation bei Raumtemperatur und Normaldruck erfolgen.
s. Metall
s. NE-Metalle
Halbrundstahl
Nicht mehr genormte, nur noch als Spezialprofil geführte warmgewalzte Profile.
a) Halbrundstahl in sechs Abmessungen von 16 bis 75 mm (Zahlenwerte=Durchmesser);
b) Flachhalbrund in 13 Größen von 14 x 4 - 100 x 25 mm (Zahlenwerte=Breite x Höhe).
Bild 36. Halbrundstahl (Quelle: Klöckner Konstruktionshandbuch)
Halbzeug
Stahlkörper, die bereits eine Formgebung durch Warmwalzen oder im Stranggießverfahren erhalten haben und aus denen im Allgemeinen durch weitere Umformung Fertigerzeugnisse hergestellt werden.
Hierzu gehören: vorgewalzte Blöcke (Vorblöcke von rundem oder quadratischem Querschnitt), vorgewalzte Brammen (Vorbrammen), Knüppel, Platinen und Breitstahl. Im Unterschied zum Fertigerzeugnis meist rundkantig, mit groben und nicht normmäßig festgelegten Maßtoleranzen sowie ohne besondere Ansprüche an die Oberfläche. Handelsüblich werden auch die im Standguss oder Strangguss erzeugten Rohblöcke und Rohbrammen dem H. zugerechnet. In der verarbeitenden Industrie verstehen Konstrukteure sowie Stahl- und Metallverarbeiter unter H. gewalzte, geschmiedete, gezogene, gepresste oder nach anderen Verfahren hergestellte Profile, Stäbe, Stangen, Rohre, Drähte, Bleche, Platten, Tafeln, Bänder, Streifen, Folien und ähnliche Erzeugnisformen mit über die Länge gleichbleibendem Querschnitt.
Bild 37. Halbzeugformate