H


Heizleiterrohr

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Dünnwandiges Rohr, meist aus stabilisiertem Cr-Ni-Stahl (z.B. W-Nr. 1.4541) oder Nickelbasislegierung zur Herstellung von Rohrheizkörpern. In das Rohr wird eine Heizspirale (Wendel) aus Heizleiterdraht eingezogen, zur Isolierung wird Magnesiumoxid eingebracht und verdichtet. Danach wird das Rohr zweckentsprechend geformt (z.B. Heizkörper für Wasch-, Spül-, Kaffeemaschinen, Tauchsieder).

s. Nickelbasislegierung

 

Herstelllänge

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Die H. ist für die verschiedenen Produkte nicht einheitlich. Sie ist bei Stab- und Formstahl den Maßnormen, bei Rohren den technischen Lieferbedingungen zu entnehmen. Allgemein gilt für H., dass diese nicht in der Bestellung angegeben werden muss, der Hersteller darf dann in beliebiger H. im Rahmen der Normen liefern. Wird dies nicht gewünscht, sind besondere Vereinbarungen zu treffen.
H. für Stabstahl: je nach Querschnitt, z.T. nach Abmessungen gestuft, zwischen 3 und 12 m; Formstahl: 4 bis 15 m. Kleinere oder größere Längen können fallweise mit dem Hersteller vereinbart werden. Rund- und Vierkantstahl kann in eingeschränkten Längen geliefert werden, wenn der Längenbereich bei der Bestellung vereinbart wird. Dabei muss die Spanne mind. 2 m betragen. H. für Rohre:

a) warmgefertigte Rohre, nahtlos wie sie bei der Herstellung anfallen, im Allgemeinen 4 bis 7 m, geschweißt je nach Herstellungsverfahren 6, 8, 12 oder 16 m;

b) kaltgefertigte Rohre, gezogen 2 bis 7 m, geschweißt maschinenfertig im Allgemeinen 6 m.
Im Unterschied hierzu: Festlänge, Genaulänge.

s. Festlänge
s. Genaulänge

   

Hespenstahl

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Ein an den Breitseiten mit Wulst versehenes Flachstahlprofil. Die Benennung erfolgt nach Breite, Höhe mit Wulst und Dicke. H. wird geliefert:

1. gewalzt in nicht genormten Abmessungen, von denen manche nur als Spezialprofil erhältlich sind;

2. blankgezogen in nicht genormten Spezialprofilen.

s. Spezialprofil

 

Bild 39. Hespenstahl (Quelle: Klöckner Konstruktionshandbuch)

   

Hin- und Herbiege-Versuch

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H. dient zur Ermittlung der Verformbarkeit durch Hin- und Herbiegen einer Probe in einer Ebene, z.B. bei Blechen, Bändern, Streifen (DIN EN ISO 7799) oder Drähten (DIN ISO 7801), wobei die Probe mehrfach um 90° umgelegt und wieder zurückgebogen wird. Die Biegezahl gibt die Anzahl der Biegungen bis zum Bruch.
   

Hitze- und zunderbeständige Stähle

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Werden unlegierte Stähle bei Temperaturen über 550°C gasförmigen Angriffsmitteln (Luft oder Verbrennungsgasen) ausgesetzt, verzundern sie an der Oberfläche und bieten durch Abplatzen des Zunders permanent neue Reaktionsmöglichkeiten. Durch das Zulegieren von Chrom in Gehalten von etwa 3 bis 28% wird die Zunderbildung gehemmt. Dieses Verhalten wird durch Zusatz von Silicium und Aluminium noch verstärkt. Die drei Elemente bilden in oxidierender Atmosphäre dichte und festhaftende Deckschichten, die eine weitere Zunderung behindern. Diese Schichten müssen elastisch sein, damit sie bei der durch die Erwärmung bewirkten Materialausdehnung nicht zerstört werden. Obergrenze der Beständigkeit etwa 1.200°C. Zur Erhöhung der Warmfestigkeit und Dauerbelastbarkeit wird Ni in abgestuften Gehalten von etwa 8 bis 35% zulegiert, damit die Stähle gleichzeitigen mechanischen Beanspruchungen gewachsen sind. Verbesserung der Zunderbeständigkeit durch Ni erst bei über 25%.
Hitzebeständig heißen Sorten, die bei Kurz- und Langzeitbeanspruchung eine besondere Beständigkeit gegenüber heißen Gasen, Verbrennungsprodukten, Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen > 550°C aufweisen. W.-Nr. 1.47xx und 1.48xx.
Anwendung: Apparatebau, industrielle Wärmetechnik usw. Maßgebend Euronorm 95 - 79 bzw. SEW 470 (Hitzebeständige Walz- und Schmiedestähle), DIN EN 10295 (Hitzebeständiger Stahlguss), DIN EN 10095 Hitzebeständige Stähle und Nickellegierungen. Lieferformen: warm- und kaltgeformte Bleche, Bänder, Stäbe, Drähte, Rohre, Schmiede- und Gussstücke.

s. Zunder

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.