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Kaltarbeitsstahl

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Werkzeugstahl, der bei Raumtemperatur eingesetzt wird, durch Reibungswärme oder in der Kunststoffverarbeitung aber bis zu 250°C belastet werden kann, ohne seine Eigenschaften wesentlich zu ändern. Kaltarbeitsstähle werden in die drei Gruppen eingeteilt:

1. Zähe Kaltarbeitsstähle haben einen C-Gehalt zwischen 0,4 bis 0,6%; duch Härten und Anlassen bei max. 200°C besitzen sie ein fast karbidfreies Gefüge aus angelassenem Martensit mit Härtewerten zwischen ca. 50 und 55 HRC. Typische Stahlsorten dieser Gruppe sind C 60, 60 WCrV 7 oder X 45 CrNiMo 4. Sie finden Anwendung bei Handwerkzeugen wie Metallmeißel, Hämmer, Feilen etc. bis hin zu Spritzgießformen für Kunststoffe.

2. Harte Kaltarbeitsstähle mit ungefähr 1% C besitzen nach dem Härten und Anlassen ein Gefüge aus Martensit mit kleinen Karbiden; sie erreichen durchweg eine Härte von 60 HRC. Typische Stähle sind C 105 W1, 100 Cr 6, X 100 CrMoV 5-1. Sie werden eingesetzt z.B. für Ziehringe, Werkzeuge zur Blechbearbeitung und -umformung, Schneidwerkzeuge etc. Der Stahl 100 Cr 6 ist als Kugellagerstahl bekannt.

3. Verschleißbeständige Kaltarbeitsstähle wie X 155 CrVMo 12-1 oder X 210 CrW 12 besitzen ein martensitisches Gefüge mit groben, harten Karbiden, die den Widerstand gegen abrasiven und adhäsiven Verschleiß deutlich erhöhen, Die Stähle werden meistens mit einer Härte von ca. 60 HRC verwendet als Tiefziehwerkzeuge (oft mit CVD-Beschichtung), Werkzeuge zum Kaltfließpressen, Kaltwalzen usw.

s. Werkzeugstahl

 

Kaltband

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In Breiten bis zu 600 mm und Dicken von 0,1-6 mm hergestelltes, kaltgewalztes Flachzeug, das aus unterschiedlichen Stahlsorten und mit nahezu jeder gewünschten Oberflächenveredelung erhältlich ist. K. kann Naturkanten (NK), oder geschnittene Kanten (GK) haben und wird in Ringen oder Streifen (Stäben) geliefert. Durch Kaliberwalzen kann man dem K. auch eine besondere Profilierung geben. Die durch das Kaltwalzen entstehende Kaltverfestigung des Gefüges wird durch anschließende Wärmebehandlung (Glühen) wieder beseitigt. Der Vorteil kaltgewalzter Bänder und Bleche -gegenüber warmgewalzten und mit Kaltstich versehenen Blechen- besteht in der höheren Maßgenauigkeit. Gültige Normen: DIN EN 10140, DIN EN ISO 9445, DIN EN 10139, DIN EN 10132, DIN EN 10268.

s. Glühen
s. Kaltstich
s. Kaltverfestigung
s. Wärmebehandlung

   

Kaltbreitband

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Aus Warmbreitband (Band) durch Kaltumformen im Querschnitt um mind. 25% reduziertes Flacherzeugnis mit einer Walz- und Lieferbreite > 600 mm und im Allgemeinen 0,40 bis 3,0 mm Dicke, das nach Durchlaufen der Fertigwalze bzw. nach Beizen oder kontinuierlichem Glühen zu einer Rolle (Coil) aufgewickelt wird. Es sind in K. auch Dicken über 3 bis zu 8 mm möglich. Die Bandbreiten liegen bis 2.300 mm je nach Hersteller. Prinzipiell sind alle kaltformbaren Stähle zu K. zu verarbeiten. Technische Lieferbedingungen DIN EN 10130 für weiche Stähle zum Kaltumformen, DIN 1623:2009 für allgemeine Baustähle und DIN EN 10209 für Stähle zum Emaillieren.

s. Band

   

Kaltbruch

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Kaltfließdrückpressen

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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.