Grundsätzlich bezeichnet man so Stähle mit einer relativen magnetischen Permeabilität < 1,01 (SEW 390). Es sind austenitische Stähle mit stabilem Austenit-Gefüge (z.B. W.Nr. 1.3805, 1.3817, 1.3818, 1.3949 etc.). Man verwendet sie dort, wo bei höheren Festigkeitsanforderungen den magnetischen Kraftlinien elektrischer Maschinen kein Nebenschluss geboten werden soll (Generator-Kappenringe), oder wo durch das Ummagnetisieren eine starke Erwärmung und große Energieverluste zu befürchten sind.
s. Austenit
Sind ihrer Herkunft nach in endogen und exogen zu unterscheiden. Endogene Einschlüsse entstehen unmittelbar aus der Schmelze und bilden sich während der Erstarrung. Sie scheiden sich aufgrund der abnehmenden Löslichkeit der Schmelze für Nichtmetalle mit geringer werdender Temperatur aus. Die Reaktionspartner kommen aus dem Erz bzw. den Zusätzen, z.B. Phosphor aus dem Eisenerz, Schwefel aus dem Reduktionsgas und Sauerstoff aus dem Frischgas. Als bekannteste Vertreter der nichtmetallischen, endogenen Einschlüsse seien die Oxide und Sulfide genannt, die den Reinheitsgrad des Stahls ausmachen. Ihre teilweise Streckung und Verteilung in Umformrichtung bei späterer Warmformgebung ergibt u.a. die Anisotropie des Werkstoffs. Sie können nur bedingt von der Schmelze in die Schlacke aufsteigen; kleinere Partikel verbleiben in der Schmelze, sind also nicht vermeidbar. Exogene Einschlüsse stammen nicht aus der Schmelze, sondern sind Partikel aus feuerfestem Mauerwerk, Zuschlagsstoffen oder Hilfsmitteln. Bei qualitätsgesicherter Stahlherstellung sollten exogene Einschlüsse keine nennenswerte Rolle spielen.
s. Anisotropie
s. Eisenerz
s. Erstarrung
s. Reinheitsgrad
Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel.
s. Begleitelement
s. Kohlenstoff
s. Phosphor
s. Schwefel
s. Stickstoff
s. Wasserstoff
N. weisen eine besondere Beständigkeit gegenüber chemischen Angriffen auf. Das beruht in erster Linie auf ihren hohen Chrommassengehalten; sie betragen mindestens 10,5%. Der Kohlenstoffgehalt ist auf Massenanteile von 1,2% begrenzt, um eine Chromcarbidbildung zu verhindern. Nichtrostende Stähle zählen zu den legierten Edelstählen. Genauer gesagt handelt es sich um eine große Untergruppe der chemisch beständigen Stähle, die in den Sortennummern 1.40xx - 1.46xx zusammengefasst sind (EN 10088). Sie unterscheiden sich durch ihren Nickelmassengehalt (Ni ist ein Austenitbildner!) und weiterhin durch ihren Mo-Gehalt. So findet man nichtrostende Stähle mit Massengehalten an Ni von weniger als 2,5% bei den Stahlgruppennummern 1.40xx - 1.41xx. Zusätzlich enthalten die Werkstoffe 1.41xx das Legierungselement Mo. Höhere Nickelgehalte (> 2,5%) weisen die nichtrostenden Sorten 1.43xx (molybdänfrei) und 1.44xx (molybdänhaltig) auf. Bisher waren alle nichtrostenden Stähle frei von Sonderzusätzen. Die Nummernklassen 45 und 46 enthalten demgegenüber nichtrostende Sorten mit Sonderzusätzen wie Cu, Nb, W, Ti, aber auch V und Co. Nach ihrem Gefüge unterteilt man in ferritische, martensitische und austenitische Stähle, Duplex-Stähle oder auch Superaustenite. Anwendungsbereiche: Chemische Industrie und Nahrungsmittelindustrie, Hausgeräte-, Medizintechnik, Schiffbau u.a.m.
Maßgebende Normen: DIN EN 10088-1 bis 3: Teil 1 gibt die Auflistungen der chemischen Zusammensetzung der insgesamt 83 (darunter sechs patentierte) Stahlsorten, Inhaltsangaben über physikalische Eigenschaften sowie im Anhang allgemeine Informationen. Teil 2 behandelt die technischen Lieferbedingungen für Blech und Band; Teil 3 die technischen Lieferbedingungen für Halbzeug, Stäbe, Walzdraht und Profile. Diese Aufteilung ergibt sich aus der Tatsache, dass nicht alle Sorten zu allen Produktarten verarbeitet werden. Für Rohre gelten weiterhin die DIN 17455 bis 17458.
Weitere Normen:
Norm | Inhalt |
DIN EN 10263 | Kaltstauch- und Kaltfließpressstähle |
DIN 4133 | Schornsteine aus Stahl |
DIN 5512-3 | Werkstoffe für Schienenfahrzeuge |
DIN 17145 | Runder Walzdraht für Schweißzusatzwerkstoffe |
DIN EN ISO 7153-1 | Chirurgische Instrumente - Metallische Werkstoffe - Teil 1: Nichtrostender Stahl (ISO 7153-1:1991, einschließlich Änderung 1:1999); |
DIN EN ISO 5832-1 | Chirurgische Implantate - Metallische Werkstoffe - Teil 1: Nichtrostender Stahl (ISO 5832-1:1997) |
DIN EN 10283 | Nichtrostender Stahlguss |