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Niob

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Chemisches Element, Zeichen: Nb, Dichte 8,56 g/cm³ (Schwermetall), Schmelzpunkt 2477°C. Niob gehört zu den Ferritbildnern, die das Austenitgebiet durch ein heterogenes Feld abschließen. Niob bildet mit Kohlenstoff ein Carbid und beugt so einer Chromcarbidbildung vor, die beim Schweißen nichtrostender Stähle zu Problemen führen könnte. Nb ist auch Legierungszusatz in Feinkornstählen. Meist wird es in Verbindung mit Tantal zulegiert. Eine wichtige Rolle spielt dieses Element auch beim thermomechanischen Walzen oder bei Hart[metall]legierungen.

s. Ferritbildner
s. Hart[metall]legierungen
s. Mikrolegierungselement
s. Nichtrostende Stähle

 

Nitrieren

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Ist eine thermochemische Behandlung eines Stahls in stickstoffabgebender Umgebung zur Erzeugung einer hochharten Randschicht mit hohem Verschleißwiderstand. Beim Nitrieren werden die Werkstücke auf eine Temperatur von ca. 500 bis 550°C erwärmt. Stickstoff diffundiert aus dem umgebenden Medium (Gas, Plasma, Salzbad) in die Randschicht ein. Je nach gewünschter Eindringtiefe oder Nitrierhärtetiefe (Nht) dauert der Vorgang oft mehr als 100 h. Anschließend werden die Werkstücke langsam abgekühlt.
Am äußeren Rand bildet sich aufgrund der hohen Stickstoffgehalte eine geschlossene, sehr harte, aber auch spröde Schicht aus Nitriden (Verbindungsschicht), die oftmals unerwünscht und wieder entfernt wird. In der darunter liegenden Schicht scheiden sich Nitride in feinverteilter Form aus (Diffusionsschicht), die über die Hinderniswirkung gegenüber der Bewegung von Versetzungen die Härte und Festigkeit steigert. Je nach Stahlsorte und Behandlungsdauer wird eine Gesamt-Nitriertiefe von 1 bis 2 mm erreicht mit Härtewerten, die bis zu 1200 HV betragen können.  Besonders harte Nitrierschichten werden mit typischen aluminiumhaltigen Nitrierstählen (DIN 17211, EURONORM 85) wie 34 CrAlMo 5 oder 34 CrAlNi 7 erreicht. Grundsätzlich lassen sich aber alle Stähle nitrieren. Über die Härteverlaufskurve von der Oberfläche bis in den Kern eines nitrierten Bauteils wird die Nitrierhärtetiefe (Nht) bestimmt, die eine Aussage über die Nitrierhärte und die erreichte Tiefe tätigt.
Neben einem hohen Verschleißwiderstand wird durch das Nitrieren auch die Dauer[schwing]festigkeit sD von Bauteilen aufgrund dadurch hervorgerufener Druckeigenspannungen deutlich gesteigert. Daher eignet sich diese Behandlung besonders für Getriebeteile.

s. Dauer[schwing]festigkeit sD
s. Nitrierhärtetiefe (Nht)
s. Nitrierstahl
s. Verschleißwiderstand

   

Nitrierhärtetiefe (Nht)

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Abk.: Nht. Die Nitrierhärtetiefe ist nach DIN 20190-3 derjenige senkrechte Abstand vom Rand, bei dem die Härte um 50 HV 0,5 höher liegt als die Kernhärte. Eine Nht von 0,4 mm bei einer erreichten Härte von 350 HV 0,5 wird angegeben als Nht 350=0,4 mm.

s. Nitrieren

   

Nitrierstahl

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Legierte Edelstähle (Vergütungsstähle) für das Oberflächenhärten durch Gas- oder Plasmanitrieren. Nitrierstähle sind Al-legierte Chromstähle mit weiteren Legierungszusätzen. Al bindet den Stickstoff, erleichtert und beschleunigt die Bildung der Härteschicht. Die Eigenschaften der Nitrierstähle sind in DIN EN 10085 festgelegt.
   

Norm

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s. Normung


Stahl-Kompetenz



Werkstoffe und Normen


   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.