P


Passung

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Festlegung der Genauigkeit, mit welcher Teile gefertigt werden, die zueinander passen sollen. Die P. gestattet eine getrennte Fertigung zusammengehöriger Teile, sie ist hauptsächlich in ISO 286 und DIN 7154 und DIN 7155 festgelegt. Unter P. versteht man die Beziehung, die sich aus der Maßdifferenz zweier Passteile (Bohrung und Welle) vor dem Fügen ergibt. Die Passung wird bestimmt durch die Angabe des Nennmaßes und der Kurzzeichen für die beiden Toleranzklassen von Bohrung und Welle, z.B. 50H7/f7. Ist der Maßunterschied zwischen dem Maß der Innenpassfläche und dem Maß der Außenpassfläche vor dem Zusammenfügen positiv, erhält man eine positive Passung, also eine Spielpassung. Ist der Maßunterschied negativ, erhält man eine negative Passung, also eine Übermaßpassung.

s. Nennmaß
s. Spielpassung
s. Übermaßpassung

 

Passungsarten

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Patentieren

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Ist eine Wärmebehandlung von Stählen, bei dem isotherm die Umwandlung von Austenit in einen sehr feinstreifigen Perlit (früher als Sorbit bezeichnet) erzeugt wird. Dieses Gefüge lässt sich sehr gut kaltverformen, weshalb das Patentieren sehr häufig in der Drahtherstellung zu finden ist. Durch die damit erzielbare hohe Kaltumformung können Federdrähte mit einer Zugfestigkeit von mehr als 3000 MPa hergestellt werden. Geeignete Stahlsorten sind in DIN EN 10270-1 (früher DIN 17223-1) aufgeführt. Je nach verwendetem Abschreckmittel von Austenitisierungstemperatur spricht man vom Blei-, Salz-, Luftpatentieren.

s. Austenit
s. Isothermische Umwandlung
s. Perlit
s. Zugfestigkeit

   

PCVD-Beschichtung

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Durch chemische Dampfabscheidung im Plasma (PCVD-Verfahren) erzeugte Oberflächen zeichnen sich durch hohe Festigkeit gegenüber jeglicher Art von Verschleiß (abrasiv, adhäsiv, Reibkorrosion, Ermüdungsverschleiß) aus. PCVD-Beschichtungen wie die Hartstoffbeschichtungen TiN, Ti(B; N), TiB2, TiN-Ti(B; N)-TiB2-Ti(B; N) erhöhen die Standzeit von Teilen wie Fräser, Gewindeschneider, Gleit- und Kugellager, Schneidteilen, Spritzgieß- und Umformwerkzeugen, Pumpen, Ventile etc.; mit dem PACVD-Verfahren können auch diamantähnliche Kohlenstoffschichten (a-C:H:X, X steht für die zusätzlich eingebrachten Elemente, z.B. Si, O, F) aufgebracht werden.

s. PACVD-Verfahren
s. PCVD-Verfahren
s. Verschleiß

   

PCVD-Verfahren

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(Abk. für Plasma enhanced Chemical Vapour Deposition–Plasma gestützte Gasphasenabscheidung);  in einem plasmagestützten Vakuumverfahren werden chemische Reaktionen provoziert, die auf der Werkstückoberfläche harte, dichte Schichten entstehen lassen. So wird die Verschleißfestigkeit der Teile deutlich erhöht. Hierzu gibt man die Werkstücke in eine Vakuumkammer. Dort liegen sie auf einem Metallteller, der an einen Hochfrequenzsender angeschlossen ist. Dieser liefert die erforderliche elektrische Energie. Leitet man nun ein Gas oder Gasgemisch in die Kammer ein, so wird eine Glimmladung gezündet, sobald ein entsprechender Druck erreicht wurde. Es kommt zur Anregung oder Ionisierung des Gases. Jetzt können chemische Reaktionen ablaufen, die schließlich zur Bildung der gewünschten festen Schichten führen. Durch einen Gleichrichtereffekt lädt sich der Probenteller mitsamt dem darauf befindlichen Gut negativ auf. Davon werden die im Plasma erzeugten, positiven Ionen stark angezogen - es kommt zur Verbindungsbildung.
Eine moderne Weiterentwicklung dieser Technik ist das PACVD- (Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition) Verfahren. Beim PACVD-Verfahren wird ein reaktionsfähiges Gasgemisch durch Plasmaaktivierung erzeugt, und die Behandlungstemperatur kann gegenüber dem klassischen thermischen CVD-Verfahren deutlich gesenkt werden. Eine kathodische Schaltung des Werkstücks garantiert eine allseitige und konturentreue Beschichtung von Substraten mit komplexen Geometrien bei Temperaturen zwischen 400 und 550°C. Die abgeschiedenen Schichten zeichnen sich durch besonders hohe Härte aus und sind mit dem Substrat sehr fest verbunden. Durch Werkstück-Temperaturen unter 550°C können bereits fertig bearbeitete Teile beschichtet werden, da ein Verzug durch die Behandlung nicht mehr zu erwarten ist.

s. Verschleißfestigkeit
s. Verzug

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.