Phosphor

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Übersicht Stahllexikon

Chemisches Element, Zeichen: P, Dichte 1,8 g/cm³ (Nichtmetall), Schmelzpunkt 44,3°C. P. neigt sehr stark zu Primärseigerungen bei der Erstarrung der Schmelze und in Folge Abschnürung des γ-Gebietes zu sekundären Seigerungen im festen Zustand. Durch die verhältnismäßig geringe Diffusionsgeschwindigkeit im Mischkristall, können vorhandene Seigerungen schlecht ausgeglichen werden. Das Ausmaß der Seigerungen ist nur wenig beeinflussbar, so dass die Eigenschaftsänderungen nicht sicher beherrscht werden. P. versprödet das Stahlgefüge und wird deshalb beim Frischen von P.-haltigem Eisen in einer kalkhaltigen Schlacke gebunden. In Grenzen erwünscht ist P. im Automatenstahl. In niedriglegiertem Stahl beeinflusst P. den Ablauf der atmosphärischen Korrosion. Anreicherungen von P. auf Korngrenzen ist der Grund für Anlassversprödung. Phosphorlegierte höherfeste Tiefziehstähle sind moderne, gewichtssparende Lösungen für den Automobilbau (Phosphorlegierter Stahl). TRIP-Stahlsorten wird P. zulegiert, um die Gehalte derjenigen Elemente senken zu können, die zu Probleme beim Feuerverzinken führen. Allerdings macht P. den Stahl auch dünnflüssig. Das kann -je nach Bauart der Stranggießanlage- eine erhöhte Durchbruchgefahr bedeuten.

s. Automatenstahl
s. Diffusion
s. Feuerverzinken
s. Phosphorlegierter Stahl
s. Seigerung