Plasmanitrieren

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Beim Nitrieren von Bauteilen in einem Plasma werden geringe Mengen an Stickstoff (N2, alternativ Ammoniak NH3) in einen Vakuumreaktor eingeleitet und dort über eine Glimmentladung ionisiert. Die Werkstücke sind als Kathode (-), die Reaktorwand als Anode (+) geschaltet. Dadurch werden die Stickstoffionen stark beschleunigt und treffen mit hoher Energie auf die Werkstücke. Dort lösen sie Eisenatome aus dem Kristallgitter, die sich mit Stickstoffatomen zu Eisennitriden verbinden und schließlich auf der Werkstückoberfläche unter Abgabe von Stickstoff zerfallen.
Gegenüber anderen Nitrierverfahren hat das Plasmanitrieren einige Vorteile: Die Nitriertemperatur kann bis auf 350°C abgesenkt werden, was zu weniger Verzug führt. Durch relativ kurze Nitrierzeiten ist dieses Verfahren kostengünstig. Es ist ein gezielter Aufbau der Nitrierschicht möglich: Nur eine Diffusionsschicht, nur eine Verbindungsschicht, gemischte Diffusions- und Verbindungsschichten. Es ist ein umweltfreundliches Verfahren, das vollautomatisiert in Fertigungslinien integriert werden kann.

s. Kristallgitter
s. Nitrieren

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.