Gelöst ist ein Legierungsatom im Kristallgitter, wenn es einen Gitterplatz des anderen Atomtyps eingenommen hat. Ist der Unterschied in den Atomdurchmessern kleiner als 8%, so spricht man von einer vollkommenen Löslichkeit im festen Zustand, wie es z.B. bei dem System Kupfer-Nickel der Fall ist. In einem solchen Fall kann ein Atom des Typs A durch ein Atom des Typs B "substituiert", d.h. ersetzt werden; die Mischung wird als Substitutionsmischkristall bezeichnet.
Sulfide sind chemische Verbindungen zwischen einem Metall und dem Element Schwefel. Im Stahl kann sich ein Eisensulfid Fe2S bilden, was aber zu Rotbruch bzw. Heißbruch bei der Umformung führen kann. Daher wird Schwefel bewusst an Mangan zu Mangansulfid MnS gebunden, was diese Gefahr bannt.
s. Rotbruch
Sulfideinschlüsse im Stahl werden metallographisch hinsichtlich ihrer Größe und Verteilung untersucht; daraus wird der sulfidische Reinheitsgrad bestimmt.
s. Reinheitsgrad
s. Sulfid
Ist die Bezeichnung für eine Behandlung der Stahlschmelze mit CaSi, um die Mangansulfide bewusst etwas spröder werden zu lassen. Bei der Warmumformung werden die Mangansulfide zwar gestreckt, brechen durch die CaSi-Behandlung aber eher und werden nicht in die Länge gezogen. Langgestreckte Mangansulfide treten ansonsten in Zeilen auf und verschlechtern die Zähigkeit in Querrichtung (90° zur Walzrichtung) deutlich.