Stirnabschreckversuch nach Jominy

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Übersicht Stahllexikon

Der Stirnabschreckversuch nach W. E. Jominy (DIN EN ISO 642, früher DIN 50191) ist das Standardverfahren zur Prüfung der Härtbarkeit von Stählen. Eine normalgeglühte zylindrische Probe mit einem Durchmesser von 25 mm und einer Länge von 100 mm wird dabei auf stahlspezifische Härtetemperatur gebracht und ca. 30 min gehalten. Anschließend wird die erwärmte Probe aus dem Ofen genommen, in eine Haltevorrichtung fixiert und die genüberliegende Stirnseite mindestens 10 min mit einem definierten Wasserstrahl gekühlt. An der vollständig erkalteten Probe wird danach eine Härteprüfung, üblicherweise nach Rockwell C, von der Stirnseite beginnend in vorgeschriebenen Abständen durchgeführt. Das Ergebnis ist die graphische Darstellung der Härteverlaufskurve, also der Härte in Abhängigkeit vom Abstand von der Stirnfläche. Die Kombination aus Härte und Abstand wird normgerecht mit J 35-10 (J=Jominy; 35=Härtewert nach Rockwell C; 10=Abstand von der Stirnfläche in mm) oder mit JHV 350-10 (JHV=Jominy, Härtemessung nach Vickers; 350=Härtewert nach Vickers (HV 30); 10=Abstand von der Stirnfläche in mm) angegeben.

s. Härtbarkeit
s. Härteprüfung
s. Härtetemperatur
s. Vickershärte HV