Tiefungsversuch (nach Erichsen)

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Übersicht Stahllexikon

Der Tiefungsversuch nach Erichsen ist eine Eignungsprüfung von Fein- und Feinstblechen zum Tiefziehen; er gehört zu den technologischen Prüfverfahren. Beim Tiefungsversuch wird das Blech oder Band fest eingespannt. Ein Stempel mit polierter Stahlkugel fährt hydraulisch von unten gegen das dort eingefettete Blech, bis dieses einen Anriss zeigt und die Kraft abfällt. Das Prüfungsergebnis ist die Erichsen-Tiefung IE in mm, die größer sein muss als die in den jeweiligen Gütenormen angegebenen Mindestwerte. Darüber hinaus kann aus der Form des Anrisses die Anisotropie des Bleches beurteilt werden. Bei einem isotropen Werkstoff folgt der Riss einem Vollkreis, ein anders orientierter Riss weist auf eine Textur hin. Die Narbigkeit der Oberfläche lässt Rückschlüsse auf die Korngröße zu. Grobes Korn ergibt eine starke Narbung und Rauhigkeit, die auch als Orangenhaut bezeichnet wird.

DIN 50101-1, Ausgabe:1979-09
Prüfung metallischer Werkstoffe; Tiefungsversuch an Blechen und Bändern mit einer Breite von ≥ 90 mm (nach Erichsen), Dickenbereich: 0,2 mm bis 2 mm;

DIN 50101-2, Ausgabe:1979-09
Prüfung metallischer Werkstoffe; Tiefungsversuch an Blechen und Bändern mit einer Breite von ≥ 90 mm (nach Erichsen), Dickenbereich: über 2 mm bis 3 mm.

s. Anisotropie
s. Korngröße
s. Textur
s. Tiefziehen