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Warmbreitbandstraße

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Die in der Stranggießanlage erzeugten Brammen werden in den Wärmeöfen der Warmbreitbandstraße auf eine Temperatur von etwa 1.250°C gebracht, bevor sie zu Warm[breit]band ausgewalzt werden. Das fertig gewalzte Band verlässt die Fertigstraße mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20m/s.
Die Brammen werden zunächst hydraulisch gepresst, bevor sie in einem Quartogerüst vorgewalzt werden (Vorstraße). In der sogenannten Fertigstraße durchläuft das Walzgut einige Quarto-Gerüste hintereinander, bis es auf das gewünschte Endmaß gewalzt ist; anschließend wird das Warmbreitband gehaspelt. Es können üblicherweise Dicken von 1,5 bis 25,0 mm bei einer Bandbreite von 900 bis zu 2500 mm gewalzt werden.

s. Quartogerüst
s. Warm[breit]band
 

Warmbruch

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Wärmeausdehnung

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Die meisten Stoffe dehnen sich bei Erwärmung aus und schwinden bei Abkühlung. Die Wärmeausdehnung eines Stoffes wird durch den Wärmeausdehnungskoeffizienten (Ausdehnungsbeiwert oder Längenausdehnungsquotient α) gekennzeichnet. Er gibt die auf die Anfangslänge bezogene Längenänderung pro 1 Kelvin (SI-Einheiten) Temperaturänderung an.
Nachfolgend einige Wärmeausdehnungskoeffizienten (Einheit in °C -1 oder K-1):

Stahl: 0,000 012;

Beton: 0,000 01;

Kupfer 0,000 17.

Beispiel: 1 m Stahlrohr wird von 0°C auf 100°C erwärmt. Die Längenzunahme beträgt 1,2 mm (Ausgangslänge mal Längenausdehnungsquotient mal Temperaturdifferenz).
Rohrleitungen für heiße Medien müssen Dehnungsausgleicher erhalten. Beim geschweißten Schienenstrang wirkt sich die verhinderte Dehnung als Druckspannung in der Schiene aus. Bei Gussteilen ist die W. die Ursache der Schrumpfung und Schwindung, bei geschweißten Bauteilen verursacht sie Spannungen. Praktisch genutzt wird sie beim Aufschrumpfen von Fügeteilen (Thermische Ausdehnung).

s. SI-Einheiten
s. Thermische Ausdehnung

   

Wärmebehandlung

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Ist nach DIN EN 10052 (früher DIN 17014-1) die Summe der Verfahren, bei denen Werkstücke oder Halbzeuge bestimmten Temperatur-Zeit-Folgen unterworfen werden, um eine Änderung ihres Gefüges und/oder ihrer Eigenschaften herbeizuführen. Dabei kann bei einigen Verfahren die chemische Zusammensetzung des Werkstoffs partiell geändert werden.
Damit fallen alle Verfahren für das Glühen, das Härten, das Randschichthärten, der thermochemischen Oberflächenhärteverfahren, das Vergüten, Bainitisieren und Perlitisieren unter diesen Begriff.

s. Bainitisieren
s. Glühen
s. Härten
s. Perlitisieren
s. Randschichthärten
s. Vergüten

   

Wärmebehandlung aus der Warmumformhitze

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Hierbei wird direkt im Anschluss an ein Warmumformen kontrolliert abgekühlt, so dass definierte Eigenschaften erreicht werden. Das Warmwalzen von Baustählen etwa kann bei Temperaturen unter 900°C beendet werden, was beim Abkühlen zu einem feinkörnigen Ferrit-Perlit-Gefüge führt. Dieses Verfahren wird nach SEW 082 und DIN 17014 als normalisierendes Walzen (Kennbuchstabe N) bezeichnet. Mikrolegierte Stähle, die bei einer Walzendtemperatur unter 800°C umgeformt werden (Thermomechanisches Walzen), erhalten bei langsamer Abkühlung ein äußerst feinkörniges Ferrit-Perlit-Gefüge, bei beschleunigter Abkühlung ein Gefüge aus Bainit oder Martensit. Bei höherlegierten Stählen ist eine TM-Umformung in umwandlungsträgen Bereichen unter 500°C möglich; das anschließende Härten wird als Austenitformhärten bezeichnet.

s. Austenitformhärten
s. Bainit
s. Ferrit-Perlit-Gefüge
s. Martensit
s. Normalisierendes Walzen
s. Thermomechanisches Walzen
s. Warmwalzen

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.