W


Warmhärteprüfung

Drucken

Für die Härteprüfung von Werkstoffen bei erhöhten Prüftemperaturen können keine genormten Standardverfahren angewendet werden. Die Warmhärte von Stahl kann nur mit Diamanten als Eindringkörper geprüft werden (Vickershärte HV, Rockwellhärte C), da Stahl- oder auch Hartmetallkörper mit zunehmender Temperatur ihre Eigenhärte ändern. Zudem werden diese Prüfungen unter Vakuum oder Schutzgas durchgeführt, um eine Oxidation der Werkstücke, des Diamanten und der Prüfeinrichtungen zu verhindern.

s. Oxidation
s. Rockwellhärte
s. Vickershärte HV
s. Warmhärte

 

Wärmofen

Drucken

Aggregat zum Erwärmen von Strangguss vor dem Warmwalzen oder auch zur Wärmebehandlung nach dem Warm- oder Kaltwalzen. Zu unterscheiden sind Öfen für satzweisen Betrieb und kontinuierlich arbeitende. Diskontinuierlich arbeiten Tief-, Herdwagen- und Haubenöfen. Kontinuierlich lassen sich Stoßöfen, Drehherd- und Hubbalkenöfen, Rollenherd- und Durchlaufglühöfen beschicken.

s. Wärmebehandlung

   

Warmrichten

Drucken

Warmrichten ist die Bezeichnung für eine Korrektur von Formänderungen an Halbzeug oder an Konstruktionen (insbesondere Schweißkonstruktionen) bei erhöhter Temperatur. Durch Anwärmen auf eine Temperatur, die keine Gefügeänderung ergeben darf (Maximaltemperatur für Stahl ca. 400°C), sinkt die Streckgrenze Re und eine plastische Formänderung wird erleichtert. Das Warmrichten erfolgt häufig durch hydraulische Pressen.

s. Streckgrenze Re

   

Warmstreckgrenze

Drucken

Bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur im Zugversuch ermittelte Streckgrenze Re. Mit zunehmender Temperatur vermindern sich Zugfestigkeit und Streckgrenze fast aller Stahlsorten.

s. Streckgrenze Re
s. Zugversuch

   

Warmumformung

Drucken

Bei der Warmumformung ist die Umformtemperatur deutlich höher als die Mindesttemperatur, bei der eine Rekristallisation des Werkstoffs einsetzt. Dadurch wird die Verfestigung durch die Umformung aufgehoben und die Fließspannung kf bleibt so gering, dass sich der Werkstoff problemlos in seine endgültige Form bringen lässt. Bei hoher Umformgeschwindigkeit kann der Werkstoff dennoch nicht rekristallisieren, so dass ein Zwischenglühen erforderlich sein kann.
Die Warmumformung von Stahl wird üblicherweise bei einer Temperatur durchgeführt, die über 70% seiner jeweiligen Solidustemperatur Ts liegt; je nach chemischer Zusammensetzung entspricht dieses einem Temperaturbereich von 800 bis 1200°C. Eine Warmumformung an Luft beinhaltet die Bildung von Zunder.

s. Fließspannung kf
s. Rekristallisation
s. Soliduslinie
s. Zunder
s. Zwischenglühen

   
Seite 8 von 19
Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.