W


Wasserleitungsrohr

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Die früher für die öffentliche, vor allem auch überregionale Wasserver- und -entsorgung üblichen Stahlrohre großer Durchmesser sind weitgehend durch Kunststoff- und Betonrohre abgelöst, sind also für den Stahlhandel nicht mehr so bedeutend. Somit sind unter W. nur noch Gewinderohre nach DIN EN 10255 zu verstehen.

s. Gewinderohr

 

Wasserstoff

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Chemisches Element, Zeichen: H, bei Raumtemperatur gasförmig, Schmelzpunkt bei -258,99°C. W. wird von Stahl leicht aufgenommen, unabhängig davon, in welchem Aggregatzustand sich der Stahl befindet. So gelangt W. z.B. aus feuchten Zuschlagstoffen in die Schmelze. In das Blech oder Band gelangt er beim Beizen (aus der Säure) oder beim Schweißen (aus der Feuchtigkeit der Elektrodenhülle). Wegen des geringen Lösungsvermögens wird er später zum Großteil wieder ausgeschieden und zwar aus der Stahlschmelze durch die Spülwirkung, aus Walz- und Schmiedeteilen durch eine Glühbehandlung oder beim Auslagern. W. setzt die Bruchdehnung A und Einschnürung im Stahl herab und verursacht bei erhöhten Gehalten Flockenrisse im Innern oder Oberflächenblasen. Negativer Einfluss auf Alterung, Versprödung, Dehnung. Bei hohen Drücken und Temperaturen wirkt er entkohlend und versprödend. Im chemischen Behälter- und Apparatebau muss man daher druckwasserstoffbeständige Stähle einsetzen.

s. Beizblasen
s. Bruchdehnung A
s. Druckwasserstoffbeständige Stähle
s. Flockenrisse
s. Interstitiell
s. Wasserstoffversprödung

   

Wasserstoffinduzierte Rissbildung

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Wasserstoffversprödung

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Wasserstoff kann als Einzelatom mit seinem sehr geringen Atomdurchmesser ungehindert durch ein Eisengitter diffundieren. Besonders gut löst sich Wasserstoff in der Stahlschmelze, aus der er durch die Sekundärmetallurgie weitgehend entfernt werden sollte. Anderenfalls kann er sich bei der Erstarrung in Poren oder Schlackeeinschlüssen sammeln und bei der nachfolgenden Warmumformung können Flockenrisse entstehen. Auch im festen Zustand kann Stahl atomaren Wasserstoff aufnehmen, etwa beim Beizen oder beim Schweißen. Ist das der Fall, sammeln sich die Wasserstoffatome an Gitterfehlern. Rekombiniert der Wasserstoff dort zu Molekülen, bauen diese einen so großen Druck auf, dass es zu einer Rissbildung (wasserstoffinduzierte Rissbildung) führen kann. Für den Mechanismus der Rissbildung gibt es verschiedene Theorien (Oriani et. al.), die nicht von einer Rekombination des Wasserstoffs ausgehen, die aber den Versagenshergang auch nicht vollständig beschreiben können.
Abhilfe gegen Wasserstoffversprödung verspricht eine gute Entgasung des Stahls (H < 2 ppm), besonderes Augenmerk beim Beizen und Schweißen und ggfs. ein Glühen bei 200 bis 300°C, bei der der Wasserstoff aus dem Eisengitter diffundiert.

s. Beizen
s. Entgasung
s. Flockenrisse
s. Glühen
s. Sekundärmetallurgie

   

Wasservergüten

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Nennt man ein Vergüten, bei dem das Bauteil beim Härten in Wasser abgeschreckt wird.

s. Härten
s. Vergüten

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.