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Wechselfestigkeit σw

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Sonderfall der Dauer[schwing]festigkeit sD, ermittelt in Einstufenversuchen nach Wöhler. Hierbei wird die Mittelspannung σm auf 0 gesetzt, d.h. die sinusförmige Schwingungsamplitude ist im positiven Bereich (Zugspannung; Oberspannung δo) betragsmäßig gleich der Unterspannung δu (Druckspannung) im negativen Bereich.

s. Dauer[schwing]festigkeit sD
s. Wöhler-Diagramm

 

Weichfleckigkeit

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Ist die Bezeichnung für weiche Stellen („Flecken“) auf der Oberfläche eines gehärteten Bauteils. Beim Härten führt eine inhomogene Kohlenstoffverteilung im Austenit zu weichen Bereichen von Restaustenit in dem harten Martensit. Durch ein Tiefkühlen nach dem Härten kann die Weichfleckigkeit häufig beseitigt werden. Weichfleckigkeit ist jedoch auch auf nicht gehärtete Bereiche beim Abschrecken in Wasser zurückzuführen, wenn sich Dampfblasen an der Werkstückoberfläche gebildet haben, die eine isolierende Wirkung besitzen. Hier ist auf eine ausreichende Wasserbadbewegung zu achten.

s. Härten
s. Martensit
s. Restaustenit
s. Tiefkühlen

   

Weichglühen

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Ist ein Glühen von Stahl mit der Zielsetzung, kugelige Carbide im Gefüge zu erzielen. Dadurch soll der Stahl eine geringe Festigkeit und Härte erhalten, damit er besser zerspanbar und kaltumformbar wird. Üblicherweise werden nur Stahlsorten mit einem C-Gehalt über 0,5% weichgeglüht, da die niedriggekohlten Sorten auch nach einem Normalglühen weich genug sind.
Untereutektoide Stähle (C < 0,8%) werden nach dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm auf eine Temperatur dicht unterhalb der Ac1-Temperatur erwärmt, übereutektoide Stähle (C > 0,8%) kurz oberhalb der Ac1-Temperatur oder „pendelnd“ um Ac1 geglüht. Diese Temperatur wird beim Weichglühen bis zu 100 h gehalten.
Dabei formt sich der plattenförmigen Zementit in eine Kugel ein. Häufig wird das gewünschte Weichglühgefüge über eine Maximalhärte oder, genauer, über den Einformungsgrad beschrieben, der die Mindestprozentzahl an kugeligen Carbiden vorgibt (z.B. 90%).

s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
s. Glühen
s. Normalglühen
s. Wärmebehandlung
s. Zementit

   

Weichmagnetischer Stahl

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Ist ein magnetisierbarer Stahl, der eine leichte Magnetisierbarkeit, hohe Permeabilität und geringen Ummagnetisierungsverlust in der Hysteresekurve aufweist. Als weichmagnetisch gelten Stähle mit einer Koerzitivfeldstärke Hc < 1000 A/m. Eisenwerkstoffe wie RFe 160 oder RFe 12 (DIN 17405) kommen in der Starkstromtechnik zum Einsatz. Dynamo- und Transformatorenbleche sind mit Si legiert, um die Wirbelstromverluste gering zu halten.

s. Ummagnetisierungsverlust

   

Weißband/Weißblech

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Elektrolytisch verzinntes, kaltgewalztes Feinstblech bzw. -band aus weichem, unlegiertem Stahl mit Nenndicken von ca. 0,17 bis 0,49 mm (einfach kaltgewalzt) bzw. 0,12 bis ca. 0,30 mm (doppelt reduziert=zweimal kaltgewalzt). Herstellbreite > 600 mm. Genormt in DIN EN 10202 -Kaltgewalzte Verpackungsblecherzeugnisse, elektrolytisch verzinnter und spezialverchromter Stahl.
Die Zinnschicht beträgt ca. 1 bis 10 g/m2 je Seite und wird beidseitig gleich oder in unterschiedlicher Dicke (differenzverzinnt) aufgebracht. Chrombeschichtetes Band/Blech ist nicht schweißbar, daher nur für bestimmte Anwendungen (z.B. gebördelte Dosendeckel oder -böden, Kronenkorken) geeignet. In der Korrosionsbeständigkeit bestehen keine wesentlichen Unterschiede. Durch eine zusätzliche Lackierung kann diese jedoch auch noch verbessert werden.

s. Feinstblech

   

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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.