Bei dem Druckversuch an metallischen Werkstoffen nach DIN 50106 prüft man das Verhalten des Werkstoffs unter einachsiger Druckbeanspruchung. Der Druckversuch wird an kurzen zylindrischen Proben durchgeführt bis ein Bruch oder Anriss auftritt oder ein vereinbarter Grenzwert der Stauchung erreicht wird. Die ermittelten Verformungs- und Festigkeitskennwerte entsprechen in ihrer Definition denen des Zugversuchs: Ermittelt werden die Druckfestigkeit, die 0,2- oder die 2%-Stauchgrenze, die natürliche Quetschgrenze, die Bruchstauchung und die Bruchausbauchung.
s. Zugversuch
Als Dualphasenstahl (DP-Stahl) werden ferritische Stahlsorten mit eingelagerten Martensitanteilen (max. 20%) bezeichnet. Kennzeichnende Eigenschaften sind die niedrige, für Umformvorgänge vorteilhafte Streckgrenze Re und eine hohe Zugfestigkeit. DP-Stähle sind in der DIN EN 10336 genormt.
Vgl. Bild 40 unter dem Stichwort Hochfeste Stähle.
s. Ferrit
s. Hochfeste Stähle
s. Martensit
s. Streckgrenze Re
s. Zugfestigkeit
Ist die Fähigkeit eines Werkstoffes, seine Form zu verändern, ohne dass dabei Werkstofftrennungen auftreten. Im Zugversuch geben die ermittelten Werkstoffkennwerte Bruchdehnung A, Gleichmaßdehnung AgI und Brucheinschnürung Z Aufschluss über die Duktilität des Werkstoffs. Die Duktilität beschreibt die Verformungsfähigkeit eines Werkstoffs und hat nur bedingt etwas mit dessen Zähigkeit zu tun, die für den Widerstand gegen Rissausbreitung und Bruch steht.
s. Bruchdehnung A
s. Brucheinschnürung Z
s. Gleichmaßdehnung AgI
s. Zugversuch
Ist eine Weiterentwicklung des Stranggießens und gehört zum endabmessungsnahen Gießen. Der flüssige Stahl wird meistens in einen Doppelroller gegossen, dessen wassergekühlte, sich gegeneinander drehende Walzen den Stahl als dünnes Band erstarren lassen. Minimale Banddicken von 1,5 mm sind herstellbar.