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Entfestigung

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Festigkeitsabfall infolge Erholung und Rekristallisation.

s. Erholung
s. Rekristallisation

 

Entgasung

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Flüssiger Stahl kann größere Mengen an schädlichen Gasen aufnehmen, insbesondere Wasserstoff. Bei der Erstarrung entweicht nur ein Teil dieser Gase. Verbleiben zu hohe Gehalte bspw. an Wasserstoff im Stahl, kann dieses bei der Warmumformung zu Rissen (Flockenrisse) führen. Daher ist beim Stahl ein maximaler H-Gehalt von 2 ppm anzustreben. Um diese geringen Gehalte an H, aber auch N und O einzustellen, wird der flüssige Stahl in einem geschlossenen Gefäß (Pfanne) unter Vakuum gesetzt, mit einem Edelgas wie Argon durchspült und somit entgast.

s. Erstarrung
s. Flockenrisse
s. Vakuumentgasung

   

Entgraten

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In der Fertigungstechnik entsteht bei den meisten Verfahren ein Grat (=scharfkantige Erhebung) an Kanten und Rändern von Werkstücken: bei Gussteilen an der Nahtlinie von Formoberteil und -unterteil, bei Gesenkteilen an der Nahtlinie von Ober- und Untergesenk, an den Schnittkanten von Scheren und Sägezuschnitten, an Schweißnähten usw. Diese müssen aus Gründen der Funktionserfüllung oder auch der Sicherheit entfernt werden. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten: z.B. Schleifen, Bürsten sowie chemische, elektrochemische und elektrische Abtragverfahren oder auch Kombinationen dieser Verfahren. Nach DIN ISO 13715 werden Werkstückkanten festgelegt (Anlieferungszustand bei Blechen).
   

Entkohlung

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Entkohlung und Aufkohlung von Stählen in der Randschicht hängen von der Temperatur, dem Kohlenstoffgehalt in der Randschicht und der umgebenden Gasatmosphäre ab. Auf- und Entkohlung folgen der Boudouard-Reaktion: 2 CO ↔ [C] + CO2 . Bei der Entkohlung verläuft die Reaktion von rechts nach links, der in der Randschicht des Stahls vorhandene Kohlenstoff diffundiert solange heraus, bis ein Gleichgewicht zur Gasatmosphäre hergestellt ist. Je nach Temperatur und Zeit kann dieser Vorgang zum totalen Verlust des Kohlenstoffs in der Randschicht führen; in diesem Falle spricht man von Auskohlung. Die Entkohlungstiefe wird metallografisch bestimmt.

s. Aufkohlen
s. Entkohlungstiefe

   

Entkohlungstiefe

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Metallographische Bestimmung anhand von Schliffen nach DIN EN ISO 3887. Die polierten und geätzten Schliffe werden lichtmikroskopisch beurteilt; die Entkohlungstiefe ist der senkrecht von der Oberfläche messbare Abstand, an dem eine Gefügeveränderung im Vergleich zum Kerngefüge sichtbar ist.
   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.