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Entphosphorisierung

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Phosphor ist im Eisenerz enthalten und gelangt so in die Stahlschmelze, sofern diese über einen Hochofenprozess hergestellt wird. Phosphor ist außerordentlich schädlich im Stahl: Er seigert sehr stark und er vermindert die Zähigkeit. Daher ist der P-Gehalt in den meisten Stahlsorten auf 0,045% begrenzt. Im Konverter wird Phosphor durch die Zufuhr von Sauerstoff beim Frischen oxidiert und anschließend in der Schlacke basisch gebunden.

s. Eisenerz
s. Konverter
s. Schlacke
s. Seigerung
s. Versprödung

 

Entschwefelung

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Schwefel (S) gelangt durch Koks, Heizgase und Zuschläge in das Roheisen. Die Löslichkeit des Eisens für Schwefel ist bei Raumtemperatur allerdings so gering, dass Schwefel in Verbindung mit Eisen eine eigene Phase bildet, das Eisensulfid FeS. Dieses FeS verursacht den bei Temperaturen zwischen 800 und 1000°C auftretenden Warm- oder Rotbruch bei der Umformung und bei Temperaturen über 1200°C den Heißbruch (FeS schmilzt), was besonders bei Schweißvorgängen zu beachten ist.
Der S-Gehalt wird daher auf Höchstwerte begrenzt, bspw. in Baustählen nach DIN EN 10025 auf 0,045%. Automatenstähle enthalten jedoch bis zu 0,3% Schwefel, was zu den gewünschten kurzen Spänen führt.
Die Entschwefelung der Stahlschmelze findet meistens im Konverter statt durch Zugabe von Calciumverbindungen wie Calciumcarbid (CaC2) oder Calciumoxid (CaO). Das Calcium reagiert mit dem FeS und der Schwefel wird als Calciumsulfid (CaS) in der Schlacke abgebunden.

s. Koks
s. Konverter
s. Roheisen
s. Rotbruch
s. Schlacke
s. Schwefel

   

Entstaubung

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Entstaubung ist die Abscheidung von Festkörpern aus einem Gas. Stäube, die in Abgasen bei der Stahlherstellung und -verarbeitung anfallen, werden durch verschiedene Anlagen mittels einer mechanischen Entstaubung (Flieh- oder Schwerkraftabscheidung) einer Nassentstaubung (Filterbatterie) oder Filtrationsentstaubung (Elektrofilter) aus den Abgasen entfernt.
   

Entzundern

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Entfernen des Zunders von der Oberfläche des Stahlprodukts. Diese Entfernung kann mechanisch, chemisch oder elektrochemisch erfolgen. Mechanisch wirken Bürsten, Abklopfen, Verformen (Drahtbiegen, zunderbrechende Walzgerüste) und Strahlen (auch Presswasserstrahlen oder Flämmen). Chemisch wirken Säure- und Salzbäder (Beizen). Elektrochemisch wirkt eine Behandlung in einem stromleitenden chemischen Bad.

s. Beizen
s. Flämmen
s. Zunder

   

Erholung

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Erholung bezeichnet das Ausheilen und die Umordnung von Versetzungen in einem Metallgitter. Wird ein Stahl kalt verformt, so bilden sich Versetzungen (Gitterfehler), die die Festigkeit erhöhen. Wird dieser Stahl nun bei einer bestimmten Temperatur geglüht, werden diese Störungen teilweise beseitigt, ohne die mechanischen Eigenschaften groß zu verändern. Die physikalischen Eigenschaften, z.B. der elektrische Widerstand, erreichen die Werte vor der Verformung.
Bei höheren Glühtemperaturen schließen sich die Vorgänge Rekristallisation und Kornwachstum an die Erholung an. Die Temperaturen, bei denen diese Vorgänge ablaufen, sind vom Werkstoff und Umformgrad f abhängig.
Vgl. Bild 35 unter dem Stichwort Glühen.

s. Glühen
s. Kornwachstum
s. Rekristallisation
s. Umformgrad f
s. Versetzung

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.