Entschwefelung

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Schwefel (S) gelangt durch Koks, Heizgase und Zuschläge in das Roheisen. Die Löslichkeit des Eisens für Schwefel ist bei Raumtemperatur allerdings so gering, dass Schwefel in Verbindung mit Eisen eine eigene Phase bildet, das Eisensulfid FeS. Dieses FeS verursacht den bei Temperaturen zwischen 800 und 1000°C auftretenden Warm- oder Rotbruch bei der Umformung und bei Temperaturen über 1200°C den Heißbruch (FeS schmilzt), was besonders bei Schweißvorgängen zu beachten ist.
Der S-Gehalt wird daher auf Höchstwerte begrenzt, bspw. in Baustählen nach DIN EN 10025 auf 0,045%. Automatenstähle enthalten jedoch bis zu 0,3% Schwefel, was zu den gewünschten kurzen Spänen führt.
Die Entschwefelung der Stahlschmelze findet meistens im Konverter statt durch Zugabe von Calciumverbindungen wie Calciumcarbid (CaC2) oder Calciumoxid (CaO). Das Calcium reagiert mit dem FeS und der Schwefel wird als Calciumsulfid (CaS) in der Schlacke abgebunden.

s. Koks
s. Konverter
s. Roheisen
s. Rotbruch
s. Schlacke
s. Schwefel

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.