Federstahl

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Werkstoff für die Herstellung technischer Federn. Eine Feder ist ein fester Körper, der die unter äußerer Krafteinwirkung aufgenommene Formänderung wieder rückgängig machen, d.h. die aufgenommene Energie speichern und auch wieder abgeben kann. Die Anforderungen an Federwerkstoffe sind

- bezüglich der mechanisch-technologischen Werte: hohe Elastizitätsgrenze, hohe Bruchdehnung und Brucheinschnürung, günstige Zeitstandfestigkeit und Dauerschwingfestigkeit;

- bezüglich der Beschaffenheit: geringe Randentkohlung sowie gute, rissfreie Oberfläche.
Insbesondere Si- und Mn-legierte Stähle -je nach Anforderung außerdem auch mit Cr, V und Mo, bei Korrosionsbeanspruchung zusätzlich mit Ni legiert- kommen als F. in Frage.

Stoffnormen: DIN EN 10089 -Warmgewalzte Stähle für vergütbare Federn; DIN EN 10132-4 -Kaltgewalzte Stahlbänder für Federn; DIN EN 10270 -Runder Federstahldraht; DIN EN 10270-3 -Federdraht und Federband aus nichtrostenden Stählen. Ferner für warmfeste Federn die Stähle der WNr. 1.2567, 1.4122 und 1.4923.
Maßnormen: Es gelten die für Stabstahl, Draht, Band und Blech üblichen Normen. Für bestimmte Federarten kommen noch hinzu: DIN EN 10092 -Warmgewalzter gerippter Federstahl;  -Federstahl, rund, warmgewalzt;  -Federstahl, warmgewalzt, für ungeschichtete Blattfedern;  - Federstahl, warmgewalzt, mit halbkreisförmigen Schmalseiten, für Blattfedern.
Die Werkstoffauswahl richtet sich nach Art der Beanspruchung (Zug-, Druck-, Langzeitbeanspruchung, Temperatur, Korrosion), der Aufgabe (Speicherung mechanischer Arbeit, Rückführung bewegter Teile, Stoß- oder Schwingungsdämpfung, Kraftverteilung oder -ausgleich u.a.), der Bauart und der Form (z.B. Blatt-, Schrauben-, Spiral-, Ring-, Schenkel-, Drehstab-, Teller- oder Formfedern). Hinzu kommen konstruktive Probleme und Fragen der Verarbeitung und evtl. Wärmebehandlung.
Der Materialquerschnitt ist überwiegend rund (Federstahldraht) oder flach (Flachstahl oder Band). Der Lieferzustand kann warmgewalzt, (unbehandelt oder wärmebehandelt) oder kaltgeformt (gezogen, geschliffen, kaltgewalzt; jeweils mit oder ohne Wärmebehandlung) sein. Im Allgemeinen wird F. erst zu Federn geformt und dann wärmebehandelt (vergütet). Für sehr schwierig zu formende Teile ist AC glühen (früher GKZ-Glühen) vorgesehen. Gezogener Draht wird vorzugsweise in patentierter Ausführung eingesetzt (Patentieren).

s. Bruchdehnung
s. Brucheinschnürung
s. Dauerschwingfestigkeit
s. Elastizitätsgrenze
s. Federstahldraht
s. GKZ-Glühen
s. Patentieren
s. Randentkohlung
s. Zeitstandfestigkeit

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.