Feuerverzinken

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Übersicht Stahllexikon

F. gehört zu den Schmelztauchverfahren und dient zur Oberflächenveredelung von Stahl (Verzinken). Bei Temperaturen von 450°C spricht man von der Normal Temperatur Verzinkung (NTV) und bei einer Temperatur von 560°C von der Hoch Temperatur Verzinkung (HTV). Der Zinküberzug wird durch Eintauchen des Stahls in Bäder aus Zink oder Zinklegierungen auf die Stahloberfläche aufgebracht.
Der Unterschied zwischen einer kontinuierlichen Feuerverzinkung zur Stückverzinkung besteht darin, dass die Sauerstoffreduktion durch ein Glühen in einer zunächst oxidierenden und danach in einer reduzierenden Atmosphäre unter Luftabschluss erfolgt. Um Reoxidation zu vermeiden, muss jegliche Berührung mit Luftsauerstoff während des gesamten Prozesses ausgeschlossen werden. Das Band wird bei ca. 500°C in das Zinkbad geleitet. Unlegierte und niedriglegierte Stähle eignen sich grundsätzlich zum Feuerverzinken.

Die für das Stückverzinken maßgebliche Norm DIN EN ISO 1461 und das Institut Feuerverzinken beschreiben die Auswirkungen im Hinblick auf den Gehalt an P und Si wie folgt:

Nr.:Si- und P-Gehalt in % Zinküberzug
1Si + P < 0,03% Normale Eisen-Zink-Reaktion, silbrig glänzender Überzug, normale Schichtdicke
2Si + P > 0,03% <0,13% Sandelin-Bereich, beschleunigte Eisen-Zink-Reaktion, graue Zinkschicht, hohe Schichtdicke
3Si + P >0,13% <0,28% Sebisty-Bereich, normale Eisen-Zink-Reaktion, silbrig mattes Aussehen, mittlere Schichtdicke
4Si + P > 0,28% Beschleunigte Eisen-Zink-Reaktion, mattgrau, hohe Schichtdicke, mit zunehmendem Si-Gehalt graues Aussehen


Für die Anwendung der Feuerverzinkung unter gestalterischen oder ästhetischen Gesichtspunkten empfehlen sich Stähle gemäß Nr. 1, für alle korrosionstechnische Anwendungen sind primär Stähle gemäß Nr. 3 zu bevorzugen.

s. Verzinken

 

Bild 27. Speicher und Glühofen einer Feuerverzinkungsanlage (Quelle: SMS Siemag AG)