H


Härtemessverfahren

Drucken

Man unterscheidet statische und dynamische Verfahren zur Härtemessung. Alle beruhen auf dem gleichen Prinzip: Ein Eindringkörper wird stetig mit bestimmter Prüfkraft in den Werkstoff eingedrückt. Die örtliche Verformung -die sich aus dem plastischen und dem elastischen Anteil zusammensetzt- wird gemessen. Die statischen Messungen erfassen jedoch nur den plastischen Verformungsanteil.
Je nach Größe der Prüfkraft unterscheidet man: Makro- (Prüfkraft F > 30 N), Kleinlast- (2-30 N) und Mikrohärte (< 0,5 N).
Zu den statischen Härteprüfverfahren gehören die Härtemessung nach Brinell, Vickers oder Rockwell.
Bei den dynamischen Verfahren (Shorehärte- oder Pendelhammer-Methode, Schlaghärteprüfung) wird der Eindringkörper mit einer kinetischen Energie aus einem definierten Abstand in das Prüfteil gestoßen. Auf diese Weise werden Rohre, Turbinenwellen oder Schmiedestücke geprüft.
Für den Vergleich der Ergebnisse, die nach verschiedenen Verfahren gewonnen wurden, stehen in DIN 50150 Tabellen zur Verfügung.

s. Brinellhärte
s. Rockwellhärte
s. Schlaghärteprüfung
s. Shorehärte
s. Vickershärte

 

Härtemittel (Kühlmittel)

Drucken

Von der jeweiligen Stahlsorte abhängiges Abkühlmedium, das zum Abschrecken bei der Umwandlungshärtung dient. Unlegierte C-Stähle härtet man in Wasser, niedrig legierte Stähle in Öl, hochlegierte Werkzeugstähle an der Luft.
In der Fertigung benutzt man Kühlmittel.

s. Abkühlmedium
s. Kühlmittel

   

Härten

Drucken

Nach DIN EN 10052 (früher DIN 17014-1) versteht man unter Härten das Erwärmen auf Härtetemperatur (Austenitisieren) und nachfolgendem Abkühlen mit einer solchen Geschwindigkeit, die eine erhebliche Härtesteigerung durch die Bildung von Martensit zur Folge hat. Die Ermittlung der nach Stahlsorte und Werkstückabmessungen passenden Härtetemperatur erfolgt für die meisten Stähle nach dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm, die passende Abkühlgeschwindigkeit nach dem stahlspezifischen ZTU-Schaubild.
Nach dem Härten werden die hohen Spannungen im spröden Martensit unmittelbar durch ein Anlassen abgebaut.

s. Anlassen
s. Austenitisieren
s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
s. Martensit
s. ZTU-Schaubild

   

Härten aus der Warmumformhitze

Drucken

Abschrecken des warmumgeformten Stahlproduktes direkt nach dem letzten Umformvorgang, sofern die Umformtemperatur im Austenitgebiet liegt und in etwa der Härtetemperatur entspricht. Gegenüber dem konventionellen Härten erspart man sich die kostenintensive Erwärmung auf Härtetemperatur.

s. Härten

   

Härteprüfung

Drucken
   
Seite 5 von 17
Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.