Hitze- und zunderbeständige Stähle

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Werden unlegierte Stähle bei Temperaturen über 550°C gasförmigen Angriffsmitteln (Luft oder Verbrennungsgasen) ausgesetzt, verzundern sie an der Oberfläche und bieten durch Abplatzen des Zunders permanent neue Reaktionsmöglichkeiten. Durch das Zulegieren von Chrom in Gehalten von etwa 3 bis 28% wird die Zunderbildung gehemmt. Dieses Verhalten wird durch Zusatz von Silicium und Aluminium noch verstärkt. Die drei Elemente bilden in oxidierender Atmosphäre dichte und festhaftende Deckschichten, die eine weitere Zunderung behindern. Diese Schichten müssen elastisch sein, damit sie bei der durch die Erwärmung bewirkten Materialausdehnung nicht zerstört werden. Obergrenze der Beständigkeit etwa 1.200°C. Zur Erhöhung der Warmfestigkeit und Dauerbelastbarkeit wird Ni in abgestuften Gehalten von etwa 8 bis 35% zulegiert, damit die Stähle gleichzeitigen mechanischen Beanspruchungen gewachsen sind. Verbesserung der Zunderbeständigkeit durch Ni erst bei über 25%.
Hitzebeständig heißen Sorten, die bei Kurz- und Langzeitbeanspruchung eine besondere Beständigkeit gegenüber heißen Gasen, Verbrennungsprodukten, Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen > 550°C aufweisen. W.-Nr. 1.47xx und 1.48xx.
Anwendung: Apparatebau, industrielle Wärmetechnik usw. Maßgebend Euronorm 95 - 79 bzw. SEW 470 (Hitzebeständige Walz- und Schmiedestähle), DIN EN 10295 (Hitzebeständiger Stahlguss), DIN EN 10095 Hitzebeständige Stähle und Nickellegierungen. Lieferformen: warm- und kaltgeformte Bleche, Bänder, Stäbe, Drähte, Rohre, Schmiede- und Gussstücke.

s. Zunder

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.