HNS-Stahl

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Übersicht Stahllexikon

(high nitrogen steels - hochstickstoffhaltige Stähle); Stickstoff ist dem Element Kohlenstoff in seiner atomaren Anordnung und Größe sehr ähnlich. Es kann vom Eisengitter interstitiell gelöst werden. Wie beim Kohlenstoff ist die Löslichkeit des Eisens für Stickstoff im Austenit wesentlich höher als im Ferrit. Im Gegensatz zu Kohlenstoff nimmt eine Stahlschmelze jedoch nur geringe Anteile an N auf. Daher werden HNS-Stähle oft unter hohem Druck nach dem DESU-Verfahren hergestellt.
In austenitischen Stählen erhöht Stickstoff die Festigkeit und den Korrosionswiderstand, in ferritischen Stählen über die Ausscheidung von Nitriden die Warmfestigkeit. In martensitischen Stählen wirkt N wie C härtesteigernd auf den Martensit; bei nichtrostenden martensitischen Stählen steigert N zudem den Korrosionswiderstand. Einsatz finden HNS-Austenite bspw. als Generator-Kappenringe, die nichtmagnetisch, hochfest und zäh sein sollten und unbedingt beständig gegen anodische Spannungsrisskorrosion sein müssen.

s. DESU-Verfahren