Kaltwalzen

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Übersicht Stahllexikon

Umformverfahren, das im Anschluss an das Warmwalzen erfolgt. Das Walzgut wird im Walzspalt durch Aufbringen von Druck auf eine vorgegebene Dicke reduziert. Infolge des Gesetzes der Volumenkonstanz ergeben sich Längen- und Breitenänderungen. Vor allem die Breitung muss genau kontrolliert werden. Zusätzlich kann mit Längszug (Anlegen einer Zugspannung in Längsrichtung) gewalzt werden.
Die Abgrenzung gegenüber dem Warmwalzen erfolgt durch die Temperatur: Beim K. liegt die Walztemperatur immer unterhalb Rekristallisationstemperatur.
Man unterscheidet:

a) Umformung von Bandblechen in Quarto- oder Vielrollengerüsten durch Walzendruck und gleichzeitigen Haspelzug (Längszug). Je nach Stahlsorte und Arbeitsumfang ist die Anlage verschieden aufgebaut:

1. ein Umkehrquartogerüst zwischen zwei Haspeln (kleinere Leistungen bei wechselnden Sorten);

2. zwei bis fünf Quartogerüste zwischen zwei Haspeln (Tandem-Anordnung, größte Leistung);

3. ein Vielrollengerüst zwischen zwei Haspeln (schwer umformbare Stähle).

Zwischen den beiden angetriebenen Stützwalzen werden die kleineren Arbeitswalzen außermittig gehalten. Die sicher geführten kleinen Arbeitswalzen erlauben große Dickenabnahmen je Stich. Moderne Kaltwalzanlagen haben berührungslose Dickenmessgeräte.

b) Umformen geschweißter Rohre durch Rundkaliberwalzen in der Schweißmaschine nach dem Schweißvorgang und dem Abarbeiten des Schweißwulstes zur Einstellung des Fertigdurchmessers. Die Wanddicke wird dabei nicht beeinflusst. K. von Profilrohren -Türkenkopf. Ein K. nahtloser Rohre geschieht i.d.R. nur beim Kaltpilgern (Rohrherstellung).

s. Quartogerüst
s. Rohrherstellung
s. Warmwalzen