Kriechen

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Ist die zeitabhängige, fortschreitende plastische Verformung eines Metalls bei konstanter Belastung. Das Kriechen basiert auf diffusionskontrollierten Gitteränderungen, d.h. mit zunehmender Temperatur kriecht ein Metall schneller. Von besonderer technischer Bedeutung ist es, dass die Gebrauchseigenschaften eines Stahlbauteils für hohe Betriebstemperaturen und vorgesehene lange Lebensdauer nicht aus dem Zugversuch vorhergesagt werden kann. Um eine annähernd sichere Aussage über die Lebenserwartung solcher Bauteile treffen zu können, muss das Material im Zeitstandversuch geprüft werden, möglichst unter betriebsnahen Bedingungen. Kennzeichnend für ein typisches Kriechverhalten unter konstanter Last ist das primäre Kriechen, bei dem nach relativ kurzer Zeit eine Verfestigung des Metalls zu verzeichnen ist, gefolgt vom sekundären Kriechen, bei dem die Kriechgeschwindigkeit über einen langen Zeitraum konstant bleibt bis zum tertiären Kriechen, bei dem die Kriechgeschwindigkeit rasch zunimmt und mit dem Bruch des Bauteils bzw. der Probe endet.

s. Zeitstandversuch

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.