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Mechanische Eigenschaften

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Zu den für den technischen Einsatz von Stahlprodukten geforderten mechanischen Eigenschaften gehören die Festigkeits- und Verformungskennwerte des Werkstoffs unter statischer und unter schwingender Belastung. Geprüft werden die Eigenschaften unter statischer Belastung im Zugversuch, Druckversuch, Biegeversuch, Torsionsversuch und im Zeitstandversuch. Festigkeits- und Verformungswerte unter schwingender Belastung werden in verschiedenen Versuchen zur Ermittlung der Dauer[schwing]festigkeit sD ermittelt, bspw. im Umlaufbiegeversuch (DIN 50 113) oder im Flachbiegeschwingversuch (DIN 50 142).

s. Dauer[schwing]festigkeit sD
s. Druckversuch
s. Zeitstandversuch
s. Zugversuch

 

Mehrfachzug

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Ziehen von Draht mit mehreren (bis zu zwölf) Zieheinheiten.

s. Draht
s. Ziehen

   

Mehrphasenstahl

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(Abk.: MP oder auch CP: Complex-Phasen-Stahl); Ist die Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Stahlsorten, die zu den höherfesten Stählen zählen. Sie besitzen eine Zugfestigkeit bis ca. 800 MPa und eine sehr gute Duktilität (Bruchdehnung bis zu 40%) im Ausgangszustand. MP-Stähle sind für die Kaltumformung, speziell im Automobilbau, konzipiert.
Sie verdanken ihre hohe Festigkeit bei gleichzeitig guter Umformbarkeit einem Grundgefüge aus Ferrit und Bainit, in das Anteile an Restaustenit eingelagert sind und welches zusätzlich noch durch feinste Ausscheidungen verfestigt ist. Bei der Umformung wandeln sich die Austenitanteile in harten Martensit um, so dass der Stahl seine endgültige Festigkeit erst in der Verarbeitung zum fertigen Bauteil erhält. Flacherzeugnisse aus MP-Stählen werden durch thermomechanisches Walzen erzeugt.
Vgl. Bild 40 unter dem Stichwort Hochfeste Stähle.

s. Bainit
s. Ferrit
s. Hochfeste Stähle
s. Martensit
s. Restaustenit
s. Thermomechanisches Walzen

   

Melt-Spinning-Verfahren

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(dt.: Schmelzspinnen); Ein Verfahren zur Herstellung dünner Metallbänder ohne kristalline Struktur, sogenannte amorphe Metalle oder metallische Gläser. Dabei wird eine Schmelze auf ein langsam rotierendes, gekühltes Kupferrad gespritzt. Durch die extrem hohen Abschreckgeschwindigkeiten kann das Metall keine kristalline Struktur aufbauen; die Schmelze wird "eingefroren".
Heute werden immer mehr metallische Gläser eingesetzt, sogar für Gehäuse von USB-Sticks, die sehr kratz- und korrosionsfest sind (Fa. Liquid Metals, USA).

s. Amorphe Metalle

   

Memory-Legierung

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Formgedächtnislegierungen (engl.: shape memory alloy) werden oft auch als Memorymetalle bezeichnet. Dies basiert auf ihrer Eigenschaft, sich an die erstmalige Formgebung trotz nachfolgender starker Verformung scheinbar „erinnern“ zu können.
Legierungssysteme sind NiTi (Nitinol), CuZn, CuZnAl, CuAlNi und FeNiAl.
   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.