Magnetische Prüfverfahren

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Gehören zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Bei diesen Verfahren werden magnetische Felder zur Erkennung von Werkstückfehlern genutzt, die in oder dicht unterhalb der Oberfläche auftreten. Unterschieden werden magnetische Streufluss-Verfahren und induktive Verfahren.
Das magnetische Streuflussverfahren nach DIN 54130 wird auch Magnetpulver-Prüfung genannt und ist nur für ferromagnetische Werkstoffe einsetzbar. Damit können Risse und andere örtliche Werkstofftrennungen in oder dicht unter der Oberfläche direkt sichtbar gemacht werden. Durch einen direkten Stromdurchfluss des Werkstücks in Verbindung mit einer Polmagnetisierung (Spulenmagnetisierung über ein Joch) werden im Werkstück zwei verschiedene Magnetfelder erzeugt. Fehlstellen zwingen die Kraftlinien der Magnetfelder zum Austritt aus der Oberfläche und dort zur Konzentration. Die Werkstückoberfläche wird mit einer Suspension aus Öl oder einer anderen Flüssigkeit, in der sich feine magnetisierbare Partikel befinden, bedeckt. Von den ausgetretenen Kraftlinien werden diese Partikel gehäuft angezogen. Meist werden diese sogenannten Raupen mit Hilfe von UV-Licht sichtbar gemacht, da die Partikel ein fluoreszierendes Mittel enthalten.
Das induktive Verfahren wird auch als Wirbelstromverfahren bezeichnet (DIN 54140) und gestattet nur eine indirekte Fehleranzeige. Über eine Erregerspule wird ein zeitlich veränderbares Magnetfeld erzeugt, was auf der Oberfläche des Werkstücks Wirbelströme erzeugt. Diese wiederum erzeugen ihrerseits ein Magnetfeld, was sich dem Erregerfeld überlagert. Das sich ergebende Gesamtmagnetfeld wird ausgewertet und zu einem elektrischen Signal verarbeitet. Das Messsignal gibt nur Aufschluss über das Vorhandensein eines Fehlers, nicht über sein Aussehen.

s. Induktion

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.