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Pelletieren, Pellet

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Neben dem Sintern das bedeutendste Verfahren zum Agglomerieren feinkörniger Rohstoffe. Feinerzkonzentrat oder feinkörniges Eisenerz wird unter Zusatz von Wasser und Bindemittel auf Pelletiertellern oder in -trommeln zu Kugeln gerollt. Diese Grünpellets besitzen eine Festigkeit (Grünfestigkeit), die gerade ausreicht, um den Transport zum Brennaggregat unbeschadet zu überstehen. Die eigentliche Festigkeit erhalten die Pellets während des nachfolgenden Brennvorgangs. Einsatz finden Pellets im Hochofen oder in Direktreduktionsaggregaten, als Kühl- und Frischmittel im Elektroofen oder Konverter.

s. Agglomerieren
s. Sintern

 

Pellinitest

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Peritektikum

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(Altgr.: "Das herumgebaute"); Peritektikum ist die Bezeichnung für ein Gefüge, was nach einer speziellen Phasenumwandlung entsteht: Aus einer Schmelze mit bereits erstarrten Mischkristallen des Typs A ("Primärkristalle") wird bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Anteil des Stoffes B ("peritektischer Punkt") ein neuer Mischkristall des Typs B. Ein solches peritektisches System existiert auch im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm: Bei einer Temperatur von 1493°C und bei einem C-Gehalt von 0,16% wandeln sich die Schmelze mit Primärkristallen aus δ-Ferrit in γ-Mischkristalle (Austenit) um.

s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

   

Perlit

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Ist die Gefügebezeichnung für ein Kristallgemisch aus plattenförmig nebeneinander angeordneten Ferrit- und Zementitkristallen. Perlit entsteht nach dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm in untereutektoiden Stählen durch den Zerfall des Austenits bei Abkühlung unter 723°C. Übereutektoide Stähle weisen nach der Abkühlung ein Gefüge aus Perlit mit zusätzlichem Sekundärzementit auf den Korngrenzen auf. Für die mechanischen Eigenschaften unlegierter Stähle ist nicht nur das Verhältnis Ferrit zu Perlit sowie die Korngröße maßgebend, auch der Abstand der Zementitlamellen im Perlit spielt eine wichtige Rolle: Je geringer der Lamellenabstand ist, um so höher ist die Festigkeit. Daher wird der entstandene Perlit als grob-, fein- oder feinstlamellar gekennzeichnet. Die früheren Bezeichnungen Sorbit (feinlamellarer Perlit) und Troostit (feinstlamellarer Perlit) sind heute nicht mehr in einer Norm enthalten und kaum noch gebräuchlich.

s. Austenit
s. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
s. Ferrit
s. Zementit

   

Perlitische Stähle

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Durch isothermische Umwandlung unterhalb A1 kann man eine Umwandlung von Austenit zu Perlit hervorrufen. Stähle mit solchem Gefüge besitzen -sozusagen von Natur aus- eine hohe Festigkeit. Perlitische Stähle finden bspw. Anwendung als Schienen (guter Widerstand gegen Rollverschleiß).

s. Austenit
s. Isothermische Umwandlung
s. Perlit

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.