Schaeffler-Diagramm

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Übersicht Stahllexikon

Das Schaeffler-Diagramm ist eigentlich für die Beurteilung von Schweißverbindungen legierter, insbesondere nichtrostender Stähle entwickelt worden, um Aussagen über Mischgefüge bei der Verbindung sehr unterschiedlicher Stähle treffen zu können. Aufgetragen sind in diesem Diagramm (s. Abb.) das Nickel-Äquivalent über dem Chrom-Äquivalent. Die Phasenfelder geben an, welches Gefüge in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung erzeugt werden kann: Martensit, Austenit und Ferrit. Aus dem Diagramm sind die wichtigen Gruppen der nichtrostenden Stähle zu entnehmen: Die ferritischen, martensitischen und austenitischen nichtrostenden Stähle sowie die Duplex-Stähle (Austenit und Ferrit).
Anwendungsbeispiel: Der Baustahl S 235 soll mit dem austenitischen nichtrostenden Stahl X 10 CrNiTi 18-8 verschweißt werden. Gerundet ergeben sich für den S 235 die Werte Cräq=0 und Niäq=3, für den X 10 CrNiTi 18-8 die Werte Cräq=18 und Niäq=11. Zieht man eine Verbindungslinie zwischen den beiden Punkten im Diagramm, so ergibt deren Mittelpunkt die Zusammensetzung des Schweißgutes; danach besteht das Schweißgut aus rissanfälligem Martensit. Als Konsequenz muss ein anderes Fügeverfahren in Betracht gezogen oder mit einem speziell legierten Zusatzwerkstoff geschweißt werden.

s. Chrom-Äquivalent
s. Nichtrostende Stähle
s. Nickel-Äquivalent

 

Bild 58. Schaeffler-De Long-Schaubild