Schwefel

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Chemisches Element, Zeichen: S. Dichte 1,96 g/cm3, Schmelzpunkt 115,36°C, nichtmetallisches Begleitelement. Der Schwefelgehalt im Roheisen und Stahl stammt in der Hauptsache aus dem Hochofenkoks. Schwefel ist im Alpha-Eisen bei Raumtemperatur nahezu unlöslich, scheidet sich daher als Eisensulfid FeS aus. Zusammen mit Fe bildet FeS ein Eutektikum, was eine Schmelztemperatur von nur 985°C aufweist. Hohe S-Gehalte können daher bei der Umformung zwischen 800 und 1000°C zu  Warmbruch oder Rotbruch durch Aufschmelzen des Eutektikums führen. Der S-Gehalt wird wegen seiner schädigenden Wirkung z.B. im Baustahl nach DIN EN 10025 auf 0,045%, im Automatenstahl jedoch auf 0,3% begrenzt, um hier die bessere Spanbrüchigkeit durch Eisensulfide zu bekommen. Das Entschwefeln geschieht im Hochofen durch Kalk, in der Pfanne durch Soda bzw. durch Mangan. Da S. ein grenzflächenaktives Element ist, stört er bei der Vakuumentgasung von Stahl.
Trotz geringer S-Gehalte in den meisten Stählen werden diese möglichst an das Element Mangan zu Mangansulfid MnS abgebunden. Das Mangansulfid scheidet sich primär aus der Schmelze aus, hat eine Schmelztemperatur von 1600°C und lässt sich zudem noch sehr gut verformen.
S. verstärkt die Schweißrissanfälligkeit, negativer Einfluss auf die Kerbschlagzähigkeit ak.

s. Alpha-Eisen
s. Automatenstahl
s. Baustahl
s. Eutektikum
s. Kerbschlagzähigkeit ak
s. Mangan
s. Nichtmetallisches Begleitelement
s. Roheisen
s. Rotbruch
s. Vakuumentgasung

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.