Kaltstauch- und Kaltfließpressstahl

Drucken
Übersicht Stahllexikon

Unlegierter und legierter Stahl mit besonderer Eignung zum Kaltfließpressen und Kaltstauchen. K. wird in Form von Stabstahl und Draht geliefert. Für die Kaltumformbarkeit von Stahl gibt es keine unmittelbaren Kenngrößen. Sie muss von Fall zu Fall für den Anwendungszweck und das Formgebungsverfahren ermittelt werden. Die chemische Zusammensetzung ist von unmittelbarem Einfluss: Mit steigendem C-Gehalt und Legierungsbestandteilen nimmt das Formänderungsvermögen ab. Die Formänderungen werden durch Gleitungen auf kristallographisch bevorzugten Ebenen innerhalb der Kristallite ermöglicht, daher hat die Kristallstruktur großen Einfluss. Das Gefüge ist von Bedeutung: Glühen auf kugelige Carbide, d.h. AC-Glühen (früher GKZ-Glühen) verbessert die Kaltumformbarkeit erheblich. Oberflächengüte und Verformungstechnologie sind von Belang. Anwendung für Serienteile wie Schrauben, Muttern, Bolzen, Zapfen und viele andere Formteile aus Qualitäts-, Einsatz-, Vergütungs- und chemisch beständigen Stählen. Gütenorm: DIN EN 10263-1 bis 5 gilt für warmgewalzte (Stabstahl und Draht) und blanke (gezogene oder geschälte) Ausführung, bevorzugt in Rund-, zunehmend aber auch in Flach- und Vierkantabmessungen.

s. GKZ-Glühen
s. Kaltfließpressen