Nichtmetallische Einschlüsse

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Übersicht Stahllexikon

Sind ihrer Herkunft nach in endogen und exogen zu unterscheiden. Endogene Einschlüsse entstehen unmittelbar aus der Schmelze und bilden sich während der Erstarrung. Sie scheiden sich aufgrund der abnehmenden Löslichkeit der Schmelze für Nichtmetalle mit geringer werdender Temperatur aus. Die Reaktionspartner kommen aus dem Erz bzw. den Zusätzen, z.B. Phosphor aus dem Eisenerz, Schwefel aus dem Reduktionsgas und Sauerstoff aus dem Frischgas. Als bekannteste Vertreter der nichtmetallischen, endogenen Einschlüsse seien die Oxide und Sulfide genannt, die den Reinheitsgrad des Stahls ausmachen. Ihre teilweise Streckung und Verteilung in Umformrichtung bei späterer Warmformgebung ergibt u.a. die Anisotropie des Werkstoffs. Sie können nur bedingt von der Schmelze in die Schlacke aufsteigen; kleinere Partikel verbleiben in der Schmelze, sind also nicht vermeidbar. Exogene Einschlüsse stammen nicht aus der Schmelze, sondern sind Partikel aus feuerfestem Mauerwerk, Zuschlagsstoffen oder Hilfsmitteln. Bei qualitätsgesicherter Stahlherstellung sollten exogene Einschlüsse keine nennenswerte Rolle spielen.

s. Anisotropie
s. Eisenerz
s. Erstarrung
s. Reinheitsgrad