Pulvermetallurgie

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Übersicht Stahllexikon

Der Gießstrahl einer Metallschmelze wird zunächst durch Argon, Stickstoff oder Wasser verdüst, d.h. in kleinste Schmelztröpfchen zerstäubt, die dann als feines Metallpulver erstarren. Durch den kleinen Querschnitt der Pulverkörner sind diese nahezu frei von Seigerungen. Anschließend kann das Pulver mit anderen Metallpulvern oder Hartstoffen wie Carbiden, Nitriden oder Boriden gemischt werden. Die Pulvermischung wird häufig mit einem Polymerbinder versehen, der die Mischung pressbar (Kaltpressen) oder auch spritzbar (Spritzgießen) macht. Auf diesem Wege entstehen Vorformen (Grünlinge), die in einem Sinterofen bei hohen Temperaturen zusammenbacken (Sintern). Der Polymerbinder entweicht dadurch. Die so entstandenen festen Bauteile können, je nach Sinterbedingungen, noch ein beabsichtigtes Restvolumen an Poren haben (Metallfilter; Lager, die Schmierstoffe in den Poren aufnehmen etc.) oder nahezu porenfrei sein. Zur Herstellung von Halbzeug aus absolut porenfreiem PM-Metall wird das HIP-Verfahren (Heißisostatisches Pressen) angewendet. Es entsteht ein isotropes Material.

s. Heißisostatisches Pressen
s. Isotropie
s. Seigerung
s. Sintern