Tiefziehen

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Übersicht Stahllexikon
Verfahren der Zug-Druck-Umformung (spanlose Verformung). Ein ebenes Blech wird durch Dehnen und Stauchen ohne beabsichtigte Änderung der Blechdicke in einen Hohlkörper umgeformt. Für die Möglichkeiten und Grenzen ist das "Ziehverhältnis" maßgebend. Es errechnet sich aus dem Verhältnis der Oberflächen von Zuschnitt und Stempel und ist von verschiedenen Einflüssen (Werkstoff, Blechdicke, Schmierung usw.) abhängig. Das Tiefziehwerkzeug besteht grundsätzlich aus dem Stempel (Positiv-Form des Werkstückes), dem Ziehring und dem Niederhalter. Wo es nicht möglich ist, die Form durch einen Zug herzustellen, müssen weitere Züge mit entsprechend umgestaltetem Werkzeug (evtl. mit Zwischenglühen) vorgenommen werden.
Höhere Ziehverhältnisse lassen sich mit Sondertiefziehverfahren erreichen. Hierzu gehören die Verfahren, die mit elastischen Druckmitteln arbeiten: bei den Gummiformverfahren ist die Matrize ein Gummikissen in einem Stahlkoffer, bei den hydraulischen Ziehverfahren tritt an Stelle des Gummikissens eine Druckflüssigkeit, die ohne oder mit zwischengeschalteter Membrane auf das Werkstück wirkt.