TRIP-Stahl

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Übersicht Stahllexikon

Abk. für transformation induced plasticity (umwandlungsinduzierte Plastizität); TRIP-Stahl besteht hauptsächlich aus Ferrit, Bainit und Restaustenit, der sich während der Kaltumformung dieser Stahlsorten verformungsinduziert in Martensit umwandelt. Dies bewirkt eine gleichzeitige Steigerung der Härte und Umformbarkeit. Die werkstoffeigene Streckgrenze liegt höher als bei vergleichbaren Stählen, da das Silizium zu einer Mischkristallverfestigung führt. Sobald der Stahl bei der Verformung in den plastischen Bereich kommt, beginnt der Restaustenit sich verformungsinduziert in Martensit umzuwandeln. Dadurch wird der TRIP-Stahl nach der plastischen Verformung gezielt verfestigt. TRIP-Stähle können entweder höhere Festigkeiten (bis 850 MPa) bei vergleichbarer Dehnung oder wesentlich höhere Dehnungswerte bei vergleichbaren Festigkeiten von ca. 600 MPa aufweisen.
Aufgrund dieser günstigen Verformungseigenschaften werden z.B. Längsträger, A- und B-Säulen in Automobilen aus TRIP-Stahl gefertigt. Erste Anwendungen findet man im Porsche Cayenne und VW Touareg.
Im Hinblick auf eine bessere Feuerverzinkbarkeit wird an der Produktion von Al- und Si-freien TRIP-Stählen gearbeitet.
Vgl. Bild 40 unter dem Stichwort Hochfeste Stähle.

s. Bainit
s. Ferrit
s. Hochfeste Stähle
s. Martensit
s. Restaustenit