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Verfestigungsexponent

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Der Verfestigungsexponent n beschreibt die Verfestigung des Werkstoffes bei der Umformung mit zunehmendem Umformgrad; er entspricht der Steigung einer Fließkurve, wenn der Umformgrad f logarithmisch aufgetragen ist.

s. Fließkurve
s. Umformgrad f

 

Verformungsalterung

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Ungebundene Stickstoffatome sind die Hauptursache für eine Verformungsalterung. Sie bewirkt einen deutlichen Zähigkeitsverlust und entsteht nur an kaltverformten Stählen. Durch die Kaltverformung nimmt die Anzahl an Versetzungen im Stahl stark zu. Die gelösten Stickstoffatome blockieren die Versetzungen und unterbinden deren Bewegung; der Stahl versprödet. Abhilfe schafft die Verwendung besonders beruhigt vergossener Stähle; deren Gehalt an Al und Si bindet weitgehend die Stickstoffatome zu Nitriden ab.

s. Beruhigter Stahl
s. Versetzung
s. Versprödung

   

Verformungsbruch

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Ein Verformungsbruch entsteht durch eine starke plastische Verformung, die wiederum durch die Versetzungsbewegung infolge auftretender Schubspannungen erzeugt wird. Daher liegt die Bruchebene bei einem Verformungsbruch oftmals parallel zur größten Schubspannung. Da ein kfz-Metallgitter deutlich mehr Gleitebenen besitzt als ein krz-Metallgitter, treten bei austenitischen Stahlsorten überwiegend Verformungsbrüche auf. Ferritische Stähle zeigen im Kerbschlagbiegeversuch nur in der Hochlage Verformungsbrüche.

s. Hochlage
s. Kerbschlagbiegeversuch
s. Kfz-Metallgitter
s. Krz-Metallgitter

   

Verformungsmartensit

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Martensit kann aus dem Austenit nicht nur durch ein schroffes Abschrecken, sondern auch bei Raumtemperatur durch induzierte Spannungen oder Verformungen entstehen. Dieses hängt mit Gemeinsamkeiten im kristallographischen Aufbau der jeweiligen Elementarzellen zusammen. Wird bspw. ein gehärtetes Bauteil mit einem hohen Anteil an Restaustenit durch Reibung belastet, kann dadurch der Restaustenit in Martensit umwandeln, was zu einer Volumzunahme des Bauteils mit entsprechenden Problemen führt. Verformungsmartensit wird aber auch positiv in Manganhartstahl genutzt, wo sich der Austenit in der verschleißbeanspruchten Arbeitsfläche zu hartem Martensit umformt und so den Verschleiß hemmt. Ebenfalls gewünscht ist die Umwandlung von Restaustenit in Martensit bei der Umformung von MP-Stahl.

s. Austenit
s. Manganhartstahl
s. Martensit
s. MP-Stahl
s. Restaustenit

   

Verformungstextur

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Ist die Ausrichtung der Kristalle  durch Kaltumformung. Wesentlich ist, dass dabei nicht nur die äußeren Formen der Kristallite geändert (gestreckt) werden, sondern auch die Gitterlagen der einzelnen Körner. Die Textur lässt bestimmte Eigenschaften, die richtungsabhängig sind, stärker hervortreten.

s. Textur
s. Walztextur

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.