Ber Begriff „Walzen“ beinhaltet einerseits den Vorgang der Umformung, andererseits die dazu notwendigen Werkzeuge (Walze).
Nach DIN 8583 gehört der Vorgang des Walzens zu den Druckumformverfahren. Wesentliches Kennzeichen ist, dass das einlaufende Walzgut im Walzspalt definiert gestaucht (Stich) und diese Verformung fast ausschließlich in die Längung des Walzgutes umgesetzt wird. Eine Breitung des Walzgutes wird über die Reibung zwischen Arbeitswalzen und Walzgut weitgehend vermieden, kann aber über die Rauigkeit der Walzen bzw. über die Zugabe von Schmiermitteln gesteuert werden. Im Walzspalt erfährt das Walzgut eine Beschleunigung, die ein evtl. nachfolgendes Walzgerüst aufnehmen muss; daher ist die Steuerung der Walzgerüste von besonderer Bedeutung.
s. Stich
s. Walze
s. Walzgerüst
Umformaggregat zum Walzen, bestehend aus einer Grundkonstruktion (Gerüst), in dem Arbeitswalzen und, falls vorgesehen, zusätzliche Stützwalzen mit den dazugehörigen Antriebsmotoren eingebaut sind.
Unterschieden werden Walzgerüste
- nach Art der Walzen: Glatte Walzen für die Herstellung von Flachprodukten oder Profilwalzen für Langprodukte;
- nach der Arbeitstemperatur: Warmwalzen oder Kaltwalzen;
und nach der Anordnung der Arbeits- und Stützwalzen: Duo-Gerüst (2 Arbeitswalzen) Trio-Gerüst (3 Arbeitswalzen, reversierendes Walzen von Tafeln), Quarto-Gerüst (2 Arbeits- und 2 Stützwalzen), Six-High-Gerüst (2 Arbeitswalzen, 4 Stützwalzen), Sendzimir-Gerüst (2 Arbeitswalzen, bis zu 20 Stützwalzen) oder Planetenwalzwerk.
s. ArbeitswalzenBeim Warmwalzen entstehende, festhaftende und zusammengepresste Schicht aus Zunder.
s. Warmwalzen
s. Zunder
Lager haben die Aufgabe, zueinander bewegliche Teile zu tragen und zu führen, die einwirkenden Kräfte aufzufangen und auf das Gehäuse und das Gestell weiterzuleiten. Im Maschinenbau tragen Lager überwiegend Achsen und Wellen. Je nach Belastungsrichtung unterscheidet man zwei Gruppen von Wälzlagern (Radiallager und Axiallager). Ein Wälzlager besteht bei Radiallagern aus zwei Ringen, dem Außenring und dem Innenring, und bei Axiallagern aus zwei Scheiben. Dazwischen rollen (wälzen) die Wälzkörper ab. Die Wälzkörper bestehen aus gehärtetem, geschliffenem und poliertem Stahl (Wälzlagerstahl) in Form von Kugeln, Nadeln, Zylinder-, Kegel- und Tonnenrollen. Entsprechend des Wälzkörpers werden die Wälzlager bezeichnet. Beispiel: Kugel=Kugellager, Zylinder=Zylinderrollenlager.
Bild 72. Wälzlager