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ZTU-Schaubild

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Das Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Schaubild ermöglicht es, die Gefügezusammensetzung beim Abkühlen eines Stahls aus dem Austenitgebiet in Abhängigkeit von der Abkühlungsgeschwindigkeit zu ermitteln. Zudem können im Regelfall auch die Volumenanteile der Gefügebestandteile und die resultierende Härte des Gefüges vorhergesagt werden.
Die Anwendung von ZTU-Schaubildern in der Praxis führte zu mehreren Varianten:
Das kontinuierliche ZTU-Schaubild beschreibt das Umwandlungsverhalten eines Stahls bei kontinuierlicher Abkühlung von der Behandlungstemperatur, wie es z.B. beim Abkühlen eines Bauteils von der Härtetemperatur der Fall ist. Die verschiedenen Abkühlkurven können nun verschiedenen Abkühlmedien (Wasser, Öl, Luft etc.) zugeordnet werden bzw. ergibt die Bauteilmasse über die Berechnung der t 8/5-Zeit eine bestimmte Abkühlkurve.
Isotherme ZTU-Schaubilder werden beim Glühen von Stahl benötigt, wenn man das Umwandlungsverhalten bei konstanter Glühtemperatur in Abhängigkeit von der Glühzeit ermitteln will. Hier zeigen die Schaubilder Beginn und Ende einer Gefügeumwandlung in Abhängigkeit von der Zeit; abgelesen werden die Daten entlang einer konstanten Temperatur, einer Isothermen.
Ein ZTU-Schaubild, was zur Planung und Beurteilung von Schweißvorgängen verwendet wird, wird als SZTU-Schaubild bezeichnet (Schweiß-ZTU-Schaubild). Hier wird die Umwandlungsverschiebung durch eine gegenüber dem Härten höhere Starttemperatur im Austenitgebiet berücksichtigt.
Das Umwandlungsverhalten von Stählen nach einer Umformung wird in UZTU-Schaubildern (Umwandlungs-ZTU-Schaubild) dargestellt.
Alle ZTU-Schaubilder werden über die Dehnungsmessung  an kleinen Proben bei Erwärmen und Abkühlen in einem Dilatometer erstellt.

s. t 8/5-Zeit

 

Bild 77. ZTU-Schaubild eines Stahls 1.1191 C45E für kontinuierliche (oben) und isothermische (unten) Abkühlung (Quelle: SEP 1680, Verlag Stahleisen GmbH)

 

Zug

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Beanspruchungsart, bei der eine Zuglast an einem Werkstück angreift. Ist die Richtung der Zugbelastung parallel zur Symmetrieachse des Werkstücks, spricht man von einer einachsigen Zugbeanspruchung. Unter dieser Belastung werden Stahlproben im Zugversuch getestet.

s. Zugversuch

   

Zugfestigkeit

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(Kurzzeichen Rm); ist ein Kennwert aus dem Zugversuch, der als Quotient aus der größten Zugkraft Fm (N) und dem Anfangsquerschnitt s0 (mm2) der Zugprobe errechnet wird, Rm = Fm/s0.  Die Einheit wird normgerecht in MPa angegeben, die Verwendung der gleichwertigen Einheit N/mm2 ist aber durchaus noch üblich.

s. Zugprobe
s. Zugversuch

   

Zugprobe

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Zugversuch

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Der Zugversuch nach DIN EN 10002 Teil 1 dient der Ermittlung des Werkstoffverhaltens unter einachsiger Beanspruchung unter Zug. Eine genormte Zugprobe, ein sogenannter Proportionalstab, wird dabei  mit langsam zunehmender Kraft in einer Zugprüfmaschine bis zum Bruch verlängert. Je nach Verhalten des Werkstoffs wird als Ergebnis dieser Prüfung ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm (s-e-Diagramm) mit ausgeprägter oder mit kontinuierlicher Streckgrenze aufgezeichnet. Eine Umrechnung in ein wahres Spannungs-Dehnungs-Diagramm (sW-eW Diagramm) ist möglich.

s. Proportionalstab
s. Spannungs-Dehnungs-Diagramm (s-e-Diagramm)
s. Spannungs-Dehnungs-Diagramm, (sW-eW Diagramm)

   
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Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.