Zunder

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Übersicht Stahllexikon

Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase reagieren mit der Stahloberfläche, bei höheren Temperaturen in Form einer Oxidation des Eisens und/oder der Legierungselemente, auch des Kohlenstoffs. Die Reaktionsprodukte sind Eisenoxide, die als Zunder bezeichnet werden, und Kohlenmonoxid CO, was als Entkohlung beschrieben wird, da dieses Gas samt Kohlenstoff aus dem Stahl entweicht.
Bis zu einer Temperatur von ca. 570°C besteht die Zunderschicht auf Stahloberflächen aus Magnetit [Fe2O3] (innen) und Hämatit (Fe2O3) (außen). Bei höheren Temperaturen bildet sich eine Schicht aus Wüstit (FeO) zwischen dem Stahl und der Magnetitschicht. Die Zunderschicht wächst im Laufe der Zeit, ist aber nicht geschlossen und fest haftend, sondern mit Rissen und Poren durchzogen, die eine weitere Entkohlung des Werkstücks zulassen. Durch das Zulegieren von Chrom und Silizium lässt sich die Zundergeschwindigkeit bremsen; zudem ist der Zunder dichter und haftet besser.

s. Entkohlung
s. Hämatit (Fe2O3)
s. Hitze- und zunderbeständige Stähle
s. Magnetit [Fe2O3]
s. Wüstit