Blockseigerung

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Blockseigerungen sind Zonen einer chemischen Entmischung, die bei der Erstarrung eines Stahlblocks auftreten. Ursache hierfür ist der Erstarrungsverlauf, der an den Formwänden beginnt und in der Blockmitte endet. Die dendritischen Kristalle an den Formwänden haben eine andere chemische Zusammensetzung als die erstarrte Restschmelze in der Blockmitte, die sich im Allgemeinen auch mit nichtmetallischen Einschlüssen wie z.B. Aluminiumoxid oder Mangansulfid anreichert. Diese Seigerungen werden bei der anschließenden Warmumformung in Verformungsrichtung gestreckt, so dass ein Zeilengefüge auftritt („Faser“).
Seigerungen können durch ein langzeitiges, kostenintensives Diffusionsglühen mit anschließender Umformung deutlich reduziert werden. Effektiver ist es, beim Vergießen des Stahls diesen vorher voll zu beruhigen, einen möglichst kleinen Erstarrungsquerschnitt zu wählen oder ggf. den Block später noch einmal umzuschmelzen (ESU-Verfahren).

s. Diffusionsglühen
s. Erstarrung
s. ESU-Verfahren
s. Nichtmetallische Einschlüsse
s. Zeilengefüge

Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.