Ziehen ist ein Kaltumformverfahren, bei dem Draht zum Zweck der Durchmesserverringerung durch ein Ziehhol gezogen wird. Dabei erfährt der Werkstoff eine Kaltverfestigung, die entweder durch Glühen beseitigt oder durch Patentieren intensiviert werden kann. Vor dem Ziehen findet ein Entzundern der Drahtoberfläche statt, so dass der Schmierstoff besser haftet. Draht zieht man auf Einzel- (eine Zieheinheit besteht aus Ziehwerkzeug+Ziehtrommel) oder auf Mehrfachzügen (bis zu acht Zieheinheiten in Reihe), die der Draht nacheinander mit zunehmender Geschwindigkeit durchläuft. Nachfolgende Abbildung zeigt schematisch den Fertigungsweg vom Walzdraht zum Draht oder Blankstahl.
s. Entzundern
s. Glühen
s. Kaltverfestigung
s. Patentieren
s. Schmierstoff
s. Ziehen
s. Ziehhol
Bild 18. Ziehen von Walzdraht zu Draht und Blankstahl
Neben HAB-Stahl (Hohlgezogener Automaten-Blankstahl) und Maschinenbaustahlrohr werden Drehteilrohre als Vormaterial für alle Bedarfsfälle hergestellt, die von den genannten Produkten nicht abgedeckt werden. Hierfür gibt es keine Standards. Werkstoff und Maße sowie Toleranzen bedürfen der Absprache. In nichtrostenden Stählen gibt es Hohlstahl als Standardprodukt.