B


Blankglühen

Drucken

Das Glühen von leicht oxidierten Stahlprodukten unter Vakuum, zum Teil in Verbindung mit Wasserstoff, um die Oberflächenoxide zu entfernen.

s. Glühen
s. Oxidation

 

Blankspiegelrohr

Drucken
Zylinderrohre mit 20 bis 200 mm Innendurchmesser und Wanddicken von 1 bis 10 mm. Die Oberfläche ist besonders verdichtet, d.h. die Innenoberfläche ist glatt und herstellungstechnisch riefenfrei.
   

Blankstahl

Drucken

B. wird durch Entzundern und anschließender Kaltformung aus warmgewalztem, seltener aus geschmiedetem Stahl hergestellt und weist eine blanke, glatte Oberfläche sowie eine wesentlich größere Maßgenauigkeit auf als warmgeformte Stahlprodukte. Prinzipiell können alle Stahlsorten blankbehandelt werden. Automatenstahl wird fast ausschließlich in blanker Ausrührung geliefert. Gezogener B. wird in verschiedenen Querschnittsformen durch Ziehen auf Ziehbänken spanlos hergestellt. Nach dem Ziehen wird B. grundsätzlich immer gerichtet, in dünneren Abmessungen auch zu Ringen aufgewickelt. Das Ziehen bewirkt gleichzeitig eine je nach Dicke mehr oder weniger tiefgreifende Kaltverfestigung. Geschälter B. mit ausschließlich rundem Querschnitt wird aus gewalztem oder geschmiedetem Stabstahl nach dem Richten durch Schälen spanend hergestellt und anschließend ggf. poliert. Dabei werden die Schälriefen weitgehend geglättet und die Randschicht geringfügig verfestigt. Geschliffener B. ist ein gezogener oder geschälter B., der durch Schleifen eine noch bessere Oberflächenbeschaffenheit und eine noch höhere Maßgenauigkeit erhalten hat. Die Bedeutung der Maßgenauigkeit für B., der vorwiegend für Maschinenteile ohne weitere Oberflächenbearbeitung Verwendung findet, wird durch die Festlegung von Passungen nach ISO in den Maßnormen unterstrichen: DIN EN 10278: Maße und Grenzabmaße von Blankstahlerzeugnissen, DIN 6880 Keilstahl, DIN 59350 Präzisionsflach- und -vierkantstahl, DIN 59370 blanker gleichschenkliger scharfkantiger Winkelstahl. Für Blankstahlerzeugnisse ist die DIN EN 10277 Teil 1 bis Teil 5 maßgebend.

Techn. Lieferbedingungen von B. Spiegelt die Sorte nach
Teil1: Allgemeines  
Teil 2: Stähle für allg. techn. Verwendung DIN EN 10025: Baustähle
Teil 3: B aus Automatenstähle DIN EN 10087: Automatenstähle
Teil 4: B. aus Einsatzstähle DIN EN 10084: Einsatzstähle
Teil 5: B. aus Vergütungsstähle

DIN EN 10083: Vergütungsstähle

 

 

 


 

 

 

s. Automatenstahl
s. ISO-Toleranzen
s. Kaltverfestigung
s. Passung
s. Schälen
s. Schleifen
s. Ziehbank
s. Ziehen

 

Bild 9. Blankstahl
   

Blankvergüten

Drucken

Analog dem Blankglühen erfolgt die beim Vergüten erforderliche Wärmebehandlung blanker Teile im Vakuum oder in sauerstofffreier Atmosphäre. Die Oberfläche ist verfahrensbedingt dunkler und rauher als bei nicht wärmebehandeltem Blankstahl. Wo dies unerwünscht ist, kann bei Rundstahl die Ausführung V+SH, d.h. vor dem Schälen vergütet, gewählt werden.

s. Blankglühen
s. Vergüten

   

Blasenkranz

Drucken

Bei der Erstarrung eines unberuhigt vergossenen Stahls rekombinieren die in der Stahlschmelze gelösten Gase wie Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff zu Molekülen, die als Gasblasen an den Rand der Kokille wandern. Dort werden sie in der dendritischen Erstarrungszone, unterhalb der globularen Randschicht, festgehalten und können nach der Erstarrung als Blasenkranz dort verbleiben. Bei der nachfolgenden Warmformgebung des Stahls können dadurch Probleme wie Heißrisse, Flockenrisse o.ä. entstehen; bei der anschließenden spanenden Formgebung können Gasblasen offen gelegt werden. Abhilfe entsteht durch das Beruhigen des Stahls vor dem Abguss.

s. Beruhigter Stahl
s. Erstarrung
s. Unberuhigter Stahl

   
Seite 15 von 29
Zur Verfügung gestellt von der BDS AG - Bundesverband Deutscher Stahlhandel.