Mit einer Streckensteuerung können nur Werkstückkonturen parallel zu den Verfahrachsen der Maschinenschlitten gefertigt werden. Das Werkzeug kann am Werkstück während der Verfahrbewegung im Eingriff stehen. Die Streckensteuerung beinhaltet die Punktsteuerung. Sie kommt bei einfachen Dreh- und Fräsmaschinen sowie der Montagetechnik zur Anwendung (Bahnsteuerung).
s. Bahnsteuerung
s. Punktsteuerung
Unlegierte, weiche Stähle zeigen im Zugversuch eine Unstetigkeit im Spannungs-Dehnungs-Diagramm (s-e-Diagramm), die ausgeprägte Streckgrenze. Am Ende der Hooke`schen Geraden nimmt die Verlängerung der Zugprobe zu, obwohl die Prüfkraft konstant bleibt oder sogar abnimmt; der Werkstoff fließt. Die Spannung, bei der die Prüfkraft erstmalig konstant bleibt oder abfällt, wird als Streckgrenze Re bezeichnet. Fällt die Spannung merkbar, so wird zwischen oberer und unterer Streckgrenze, ReH und ReL, unterschieden. Die untere Streckgrenze ReL ist die kleinste Spannung im Fließbereich.
Das Streckgrenzenverhältnis ist der Quotient aus der oberen Streckgrenze zur Zugfestigkeit, ReH/Rm, bzw. aus der 0,2%-Dehngrenze zur Zugfestigkeit, Rp0,2/Rm. Dieses Verhältnis beinhaltet einerseits eine Aussage über die Verformbarkeit des Werkstoffs (geringer Wert bedeutet hohe Verformungsfähigkeit und umgekehrt), andererseits ist es ein Anhaltswert für den Konstrukteur, welches „Sicherheitspotential“ der Werkstoff bei unbeabsichtigter Überlastung oberhalb der zulässigen Spannung noch bietet.