Bei Blechen gilt als Abweichung von der E. der größte Abstand zwischen dem Blech und einer ebenen waagrechten Unterlage, auf der es frei ruht. Die E.-Toleranzen sind in den Maßnormen, nach Dicken gestaffelt, festgelegt. DIN EN 10130 für kaltgewalzte Flacherzeugnisse unterscheidet die E. bei weichen Stählen mit Streckgrenze Re < 280 N/mm² und Stählen mit höherer Streckgrenze (Re > 280 und < 360 N/mm²); bei letzteren ist eine größere Welligkeit zulässig. Es werden zwei Toleranzklassen (normale und eingeschränkte E.) unterschieden. DIN EN 10029 für warmgewalztes Stahlblech sieht ebenfalls normale und eingeschränkte E. bei gestaffelter Dicke vor (Ebenheitstoleranzklassen N, S). Im Sprachgebrauch normal- und feineben. Unabhängig davon wird die Geradheit (Randwelligkeit) beurteilt.
s. Geradheit
Ist ein Sammelbegriff für die Stahlsorten, die in einer besonderen Verfahrensweise (Sekundärmetallurgie) erschmolzen wurden, hohen Reinheitsgrad besitzen und gleichmäßig auf die vorgesehene Wärmebehandlung reagieren.
Nach den Hauptgüteklassen gemäß DIN EN 10020 findet man Edelstähle als Untergruppe der unlegierten Stähle (Stahlgruppennummern 10-18) und als Untergruppe der legierten Stähle (Stahlgruppennummern 20-89). Entsprechend ihrem Einsatzzweck unterteilt man
a) die den unlegierten Stählen zugeordneten in Stähle mit besonderen physikalischen Eigenschaften, Bau-, Maschinenbau-, Behälterstähle, die nach Kohlenstoffgehalt oder besonderen Anforderungen weiter klassifiziert werden, sowie Werkzeugstähle;
b) die den legierten Stählen zugeordneten in Werkzeugstähle, verschiedene Stähle, hitzebeständige und hochwarmfeste Stähle, Bau-, Maschinenbau- und Behälterstähle.
Die Schnellarbeitsstähle sind jetzt den verschiedenen Hauptgüteklassen untergeordnet.
Eine Sonderstellung unter den legierten Stählen nehmen die nichtrostenden Stähle ein.
s. Nichtrostende Stähle
s. Reinheitsgrad
s. Sekundärmetallurgie
s. Wärmebehandlung
Die Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) wurde 1958 als eine Gemeinschaftsorganisation von Edelstahlherstellern, -verarbeitern, -händlern, Oberflächenveredlern, Legierungsmittelproduzenten und anderen Interessierten gegründet, um firmenneutrale Informationen über diesen komplexen Werkstoffsektor und die zahlreichen Anwendungsgebiete zu vermitteln. Dabei ging es darum, Bezeichnungen neben die individuellen Markennamen der Hersteller unter einem griffigen und prägnanten Sammelnamen zu vereinen. Unter dem Namen „Edelstahl Rostfrei“ oder noch kürzer „Rostfrei“ ist das ein Begriff. Es wurde dazu ein Markenzeichen eingetragen, das sich viele Edelstahlverarbeiter werbewirksam zunutze machen. Werkstofftechnisch falsch wird der Begriff oft für die nichtrostenden Stähle (DIN EN 10088 Teil 1 bis Teil 3) verwendet.