(high nitrogen steels - hochstickstoffhaltige Stähle); Stickstoff ist dem Element Kohlenstoff in seiner atomaren Anordnung und Größe sehr ähnlich. Es kann vom Eisengitter interstitiell gelöst werden. Wie beim Kohlenstoff ist die Löslichkeit des Eisens für Stickstoff im Austenit wesentlich höher als im Ferrit. Im Gegensatz zu Kohlenstoff nimmt eine Stahlschmelze jedoch nur geringe Anteile an N auf. Daher werden HNS-Stähle oft unter hohem Druck nach dem DESU-Verfahren hergestellt.
In austenitischen Stählen erhöht Stickstoff die Festigkeit und den Korrosionswiderstand, in ferritischen Stählen über die Ausscheidung von Nitriden die Warmfestigkeit. In martensitischen Stählen wirkt N wie C härtesteigernd auf den Martensit; bei nichtrostenden martensitischen Stählen steigert N zudem den Korrosionswiderstand. Einsatz finden HNS-Austenite bspw. als Generator-Kappenringe, die nichtmagnetisch, hochfest und zäh sein sollten und unbedingt beständig gegen anodische Spannungsrisskorrosion sein müssen.
Auch als HT-Verzinkung zu bezeichnen. Diese Verzinkung ist ein Tauchverzinkungsverfahren, bei dem das flüssige Zink bei einer Temperatur von ca. 560 bis 600°C aufgebracht wird. Die Zinkauflagen reichen von ca. 25 bis 100 µm. Die Zinkauflage ist üblicherweise mattgrau. Hauptsächlicher Einsatz ist in der Automobil- und Bauindustrie.
(Energie-Impuls-Umformung); Umformverfahren nach DIN 8584 mit kurzzeitigem Energieimpuls, der von Explosivstoffen oder von elektrischen Entladungen ausgeht. Die Druckwelle wird durch Detonation von Sprengstoffen (Explosionsumformung) erzeugt, durch energiereiche Lichtbögen unter Wasser (Hydroelektrisches Umformen) oder durch ein schlagartig aufgebautes Magnetfeld (Magnetformung). Die großen Umformgeschwindigkeiten erleichtern die Formgebung, die Schockwellen ersetzen kostspieliges Werkzeug, die Druckkräfte werden auf einfachste Weise erzeugt.
(eigentlich hochfester Baustahl); So bezeichnet man alle Baustähle, die bei Raumtemperatur eine Mindeststreckgrenze von 355 MPa aufweisen. Ihr sehr geringer Kohlenstoffgehalt gewährleistet gute Schweißbarkeit. Sie sind im Lieferzustand normalgeglüht, thermomechanisch gewalzt oder vergütet verfügbar. Sie zeigen ein feinkörniges Gefüge mit Ferritkorngrößen < 6 (Höherfeste Feinkorn[bau]stähle). Sie finden in vielen Bereichen Verwendung, z.B. im Bauwesen, Schiffbau, Stahlbau, Brückenbau, etc. Hochfeste niedriglegierte Stähle sind auch unter dem Begriff HSLA Stahl bekannt geworden.
s. Baustahl
s. Höherfeste Feinkorn[bau]stähle
s. HSLA Stahl
Bild 40. Hochfeste Stähle (Quelle: Salzgitter Stahl AG)