Bezeichnung für den atomaren Aufbau eines Metallgitters, in dem vorwiegend Atome der Art A (z.B. Fe) auf bestimmten Plätzen angeordnet sind und sich wesentlich kleinere Atome der Art B (z.B. C) auf den Zwischengitterplätzen einlagern. Diese kleinen Atome werden als Einlagerungsatome oder interstitielle Atome bezeichnet, das Gesamtsystem als Einlagerungsmischkristall.
Für Stahl ist dieses System eine Voraussetzung, um Stahl härten zu können.
Ziel des Einsatzhärtens ist es, Bauteilen aus kohlenstoffarmen, nicht härtbaren Stählen eine harte und verschleißfeste Oberfläche zu verleihen. Damit erzielt man Bauteile mit einem zähen Kern, harter Oberfläche und verbesserter Dauer[schwing]festigkeit sD.
Das Einsatzhärten besteht aus 3 Arbeitsschritten:
1. Die Bauteile werden erhitzt und einer kohlenstoffhaltigen Umgebung (Kohle, Gas, Salzbad; Temperaturen ca. 850 bis 1050°C) ausgesetzt. Alternativ kann man auch eine Kohlenstoff-Stickstoff-Gasmischung wählen (Temperatur ca. 650°C). Mit zunehmender Glühdauer (bis max. 200 h) dringt zunehmend Kohlenstoff (Aufkohlen) bzw. Kohlenstoff-Stickstoff (Carbonitrieren) in die Randschicht ein.
2. Härten der Bauteile: Hier gibt es verschiedene Wege des Abschreckens, das Direkthärten, Einfachhärten, Härten nach isothermischer Umwandlung oder das Doppelhärten.
3. Anlassen der Bauteile bei Temperaturen zwischen 150 bis 180°C für unlegierte Stähle und zwischen 160 bis 200°C für legierte Stähle.
Die Wirksamkeit des Einsatzhärtens wird durch die Ermittlung der Einsatzhärtetiefe Eht überprüft.
s. Anlassen
s. Aufkohlen
s. Carbonitrieren
s. Dauer[schwing]festigkeit sD
s. Direkthärten
s. Doppelhärten
s. Einhärtetiefe (Eht)
s. Härten